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Fußball Fußball: 22-Jähriger hofft, bald wieder mit ins Training einzusteigen

Von DETLEF LIEDMANN 11.11.2009, 13:31

EISLEBEN/MZ. - steht für den 22-Jährigen jetzt eine weitere Operation an. Am 8. November vorigen Jahres hatte Kaczor aus kurzer Entfernung den Ball gegen das linke Auge bekommen.

Alle ärztliche Kunst half nichts. Die Netzhaut löste sich ab und der junge Mann ist seit dem Unfall auf dem linken Auge funktional blind. Die ölige Flüssigkeit, mit welcher der Glaskörper des Auges seitdem gefüllt ist, wird in dieser Woche ersetzt. "Wenn ich Glück habe, wird Gas eingefüllt und ich kann unter Umständen in drei oder vier Monaten wieder anfangen zu trainieren", hofft Kaczor, der aus Hergisdorf stammt. Dort hat er als Siebenjähriger angefangen, Fußball zu spielen, ehe ihn sein Weg über den MSV Eisleben zu Wacker Helbra führte. "Fußball ist mein Leben", sagt der Computerspezialist, der sich im Thüringer Landesverwaltungsamt in Weimar um die Systemtechnik kümmert. Sport treiben kann er nur eingeschränkt. "Ich darf schwimmen oder Rad fahren, aber nur auf glatter Strecke."

"Das ist aber natürlich alles kein Ersatz für Fußball", so Kaczor, der in diesem Sommer beim Freundschaftsspiel gegen den Halleschen FC einen Kurzeinsatz bekam. Als Dank des Vereins gewissermaßen. "Andi ist sehr ehrgeizig und im Training einer der Fleißigsten. Auch wenn er mal nicht so gut in Form war, hat er immer an sich geglaubt und deshalb von mir seine Einsatzchancen bekommen", so der Helbraer Trainer Steffen Heyer. Und ergänzt: "Wir wünschen ihm das beste. Andi ist bei uns immer willkommen." Heyer glaubt, dass der junge Fußballer, sollte alles gut gehen, bald den Anschluss schafft.

Mut machen dem 22-Jährigen seine Familie sowie Freundin Janine Miekautsch. "Meine Familie, Janine, ihre Eltern und ihr Bruder haben mir viel geholfen", so Kaczor. Mut und Zuversicht schöpft er aber auch aus dem Internet. Dort las er von einem Fußballer in England, dem ähnliches widerfuhr. Bei ihm klappte es wieder mit dem Fußball spielen. "Warum soll das bei mir nicht auch gehen?", fragt sich Andi Kaczor. Ein Leben ohne Fußball kann er sich kaum vorstellen. Und vor allem will er sich das nicht vorstellen. Dazu ist seine Begeisterung für diesen Sport viel zu groß.

Das haben in vielen Gesprächen sicher auch die Ärzte gemerkt, welche ihn nun abermals operieren. Ob ihre Kunst und das Daumen drücken seiner Freunde helfen?