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Fußball Fußball: 16 Karten und fünf Treffer

Von Ralf Kandel 11.02.2007, 16:12

Wallhausen/MZ. - Bei richtigem "Mistwetter" blieben den Fans 90 Minuten wärmende Getränke versagt, es gab weder heißen Tee noch Glühwein am Spielfeldrand zu kaufen. Um so heißer ging es auf dem Platz zu. Bereits nach 8 Minuten brach sich Wacker-Schlussmann Marcus Graul bei einem Zusammenprall mit einem VfB-Spieler das Nasenbein. Für ihn rückte Tino Müller ins Tor. Bis zur 45. Minute musste der Wallhäuser Keeper, wie auch sein Gegenüber Christoph Schwab, nicht hinter sich greifen. Das änderte sich in den zweiten 45 Minuten grundlegend. Von Minute zu Minute nahm das Spiel mehr "Fahrt" auf und entwickelte sich schließlich zu einem echten Pokal-Thriller. Nach 48 Minuten "knallte" es dabei zum ersten Mal. Alexander Adam brachte den VfB II in Führung. Nach 57 Minuten jubelte Adam das zweite Mal. Sein Treffer zum 2:0 brachte die Wallhäuser "auf die Palme." Sie sahen den Schützen in klarer Abseitsposition. Linienrichter Alexander Halupka sah das anders, die Fahne blieb unten. Der Treffer zählte. Die wütenden Proteste der Wallhäuser blieben erfolglos. Schiedsrichter Dieter Meergarten schickte Steven Müller wegen Reklamierens mit Gelb-Rot vom Feld. Den dezimierten Wallhäusern gelang durch ein Kopfballtor von Tobias Krull in der 70. Minute der Anschlusstreffer, doch in der Schlussphase machte der Gast noch einmal Nägel mit Köpfen. Christian Bloßfeld schoss das 3:1 (75.) und auch das 4:1 (85.).

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Reihen der Wallhäuser schon arg gelichtet. Nach Müller flogen zunächst Karsten Scharnitzki, er sah Gelb-Rot (57.). Daniel John erwischte es in der 84. Minute. Er bekam, nachdem er das Sehvermögen des Unparteiischen angezweifelt hatte, Rot. Insgesamt zeigte Schiedsrichter Meergarten sieben Sangerhäusern und sechs Wallhäusern die gelbe Karte, dazu kamen die Platzverweise. Kein Wunder, dass angesichts einer Vielzahl von umstrittenen Entscheidungen die Stimmung auf dem Feld und am Rand bis zum Schluss "brodelte." "Der VfB ist verdient weiter gekommen. Wir haben zu viel mit den vielen Schiedsrichter-Entscheidungen gegen uns zu tun gehabt", so Wacker-Kapitän Dirk Wolf nach dem Spiel.

Dabei liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte. Zwar hatte der Schiedsrichter wahrlich nicht seinen besten Tag, doch das Pokal-Aus und die Platzverweise haben sich die Wallhäuser einzig und allein selbst zuzuschreiben. So bleibt die Frage, was eine bis zur 90. Minute komplette Wacker-Elf erreicht hätte, für immer unbeantwortet.

Wallhausen: Graul (ab 9. Müller), Krull, Tacke, Lies, Röhrborn, Müller, Scharnitzki, John, Berger (ab 58. Meier), Dadunaswili, Wolf

VfB Sangerhausen II: Schwab, Gothe (ab 75. Stieber), Müller, Grübner, Sänger, Gille, Trebeck (ab 75. Rockstroh), Timpe (ab 80. Reis), Bloßfeld, Franke, Adam