Fusionsvertrag Fusionsvertrag: Zwei Volksbanken bündeln ihre Kräfte
Sondershausen/MZ. - Die Volksbank eG in Sangerhausen und die Volks- und Raiffeisenbank (VR-Bank) Sömmerda-Sonders hausen wollen ihre Kräfte bündeln. Am Mittwoch unterzeichneten die Aufsichtsratsvorsitzenden und Vor stände im Sondershäuser Schloss den Fusionsvertrag. Wie sie im anschließenden Pressegespräch informierten, muss der Vertrag von den Mitgliedern beider Häuser in den jeweiligen Generalversammlungen, die Mitte August geplant sind, noch genehmigt werden. Fusioniert werden soll auf den 31. Dezember 2001, um bei den technischen Umstellungen nicht mit denen von der D-Mark auf den Euro ins Gehege zu kommen. Juristischer Sitz der neuen Kreditgenossenschaft, die unter dem bisherigen Sangerhäuser Namen Volksbank eG firmieren soll, wäre Sangerhausen. Die regionalen Standorte in Sangerhausen, Sömmerda und Sonders hausen sollen erhalten bleiben.
In die Ehe würde die VR-Bank Sömmerda-Sonders hausen rund 480 Millionen Mark Bilanzsumme (Sangerhausen: 200 Millionen Mark), neun mit Mitarbeitern besetzte Bankstellen (Sangerhausen: sechs) und 100 Mitarbeiter (Sangerhausen: 41) einbringen. Die neue Volksbank eG hätte insgesamt 7 300 Anteilseigner. Wie auf der Pressekonferenz informiert wurde, gebe es bei einer Verschmelzung keinen aktuellen Bedarf, Zweigstellen zu schließen bzw. zusammenzulegen. Auch betriebsbedingte Entlassungen seien nicht erforderlich. Die Ausbildungstätigkeit werde in vollem Umfang fortgesetzt. Wichtig war beiden Kreditgenossenschaften, dass nach der Fusion die regional selbstständig geführten Häuser in Sangerhausen, Sonders hausen und Sömmerda auch in Zukunft kurze Wege für Entscheidungen garantieren.
Die Mitglieder und Kunden sollen so auch künftig ihre gewohnten Ansprechpartner vor Ort finden. Ebenso bleibe die regionale Zuständigkeit der Vorstände erhalten. Unter diesen Prämissen hatten die Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Zyber (Sömmerda-Sonders hausen) und Dieter Pallmann (Sangerhausen) sowie die Vorstände der beiden Kreditgenossenschaften Gerald Scheiger, Uwe Breuer (beide Sömmerda-Sonders hausen), Bernhard Apke und Klaus-Michael Verhey (beide Sangerhausen) gern zum Stift gegriffen und den Vertrag unterschrieben. Für die Verschmelzung der Bankhäuser habe es mehrere Beweggründe gegeben, begründeten sie ihren Entschluss. Neue gesetzliche Auflagen, verschärfte Bedingungen bei den Kreditvergaben, ge stiegener Wettbewerbsdruck und der permanente Zwang zu einem effektiven Kostenmanagement hätten zu einem Wandel in der Ban kenlandschaft geführt. Die Bündelung der Kräfte soll nicht nur Einsparungen ermöglichen, sondern durch Synergieeffekte auch neue Möglichkeiten für geschäftliche Aktivitäten eröffnen.