Frauen-EM Frauen-EM: Statistisches zur Vorrunde
Ulm/dpa. - Die Resonanz der Vorrunde der Fußball-Europameisterschaft der Frauen in Deutschland hat die Erwartungenübertroffen. Insgesamt 55 900 Zuschauer verfolgten die zwölf Spielein den fünf EM-Stadien in Thüringen und Württemberg. Für denBesucherrekord sorgte Titelverteidiger Deutschland, der beim 3:0-Siegam Samstag im letzten Gruppenspiel gegen England 11 312 Fans insJenaer Ernst-Abbe-Sportfeld lockte. Das war die zweitgrößte Kulisse,die je ein Frauen-Länderspiel in Deutschland gesehen hat. DieBestmarke hält das EM-Finale 1989. Beim ersten Titelgewinn des DFB-Teams sorgten vor zwölf Jahren knapp 23 000 Fans für einausverkauftes Stadion in Osnabrück.
«Die Zahlen sind absolut positiv. Mit über 6000 Besuchern beimSpiel gegen Russland an einem Nachmittag mitten in der Woche hättenwir nie und nimmer gerechnet», sagte DFB-Sprecher Michael Novakzufrieden. Die von Turnierdirektor Willi Hink vor der EM angepeilteMarke von insgesamt 100 000 Zuschauern liegt noch im Bereich desMöglichen, falls Deutschland das Finale am Samstag in Ulm erreicht.Das Donaustadion, wo am Mittwoch auch die beiden Halbfinal-Spielestattfinden, hat ein Fassungsvermögen von 19 212 Plätzen. Alle 4900Sitzplatztickets für die drei restlichen Spiele wurden bereits imVorverkauf abgesetzt.
Auch am Fernseher fieberten viele Fans mit den deutschen Frauen.Die beste Einschaltquote erzielte das ZDF mit der Live-Übertragungder Partie England - Deutschland: 1,93 Millionen Zuschauer im Schnittschalteten am Samstag ihr TV-Gerät ein, was einem Marktanteil vonüber 20 Prozent entspricht. Die beiden anderen deutschenGruppenspiele gegen Schweden und Russland verfolgten in der ARDdurchschnittlich mehr als 1,7 Millionen Menschen.
Das Hinsehen lohnte sich bislang allemal. 37 Tore in 12 Spielenentsprechen einem Schnitt von 3,08. Nicht eine Partie endete bishertorlos. Die meisten Treffer sahen die Zuschauer beim 4:3-SiegDänemarks über Frankreich in Reutlingen.
Eine überragende Torjägerin hat sich noch nicht herauskristallisiert. Neun Akteurinnen trafen je zwei Mal. Darunter sindmit Claudia Müller (WSV Wolfsburg-Wendschott), Sandra Smisek (FCRDuisburg), Bettina Wiegmann und Maren Meinert (beide Boston Breakers)auch vier Deutsche. Zimperlich gehen die Fußball spielenden Frauennicht zu Werke. Der Beweis sind zwei Rote Karten gegen die FranzösinCorinne Diacre und Italiens Torjägerin Patrizia Panico.