Formel 1 Formel 1: Sauber übernimmt BMW-Team
München/dpa. - Der Vertrag zwischen BMW und Sauber sei allerdings an die Bedingung geknüpft, dass das Team einen Startplatz für die Formel-1-Saison 2010 erhält, teilte der Automobilkonzern mit. Dies muss der Automobil-Weltverband FIA entscheiden. Bei BMW zeigte man sich «sehr froh» über die Lösung mit Sauber. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Der Standort im schweizerischen Hinwil und ein Großteil der Arbeitsplätze könnten damit erhalten werden, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Eine weitere Vereinbarung von BMW mit Sauber sieht nach Angaben des Autobauers allerdings einen Stellenabbau von 388 auf rund 250 Mitarbeiter vor. Erste Kündigungen seien bereits ausgesprochen worden, erklärte BMW.
Der zunächst geplante Verkauf des werkseigenen BMW-Sauber- Rennstalls an die Investorengruppe Qadbak ist damit vom Tisch. Zuletzt waren immer mehr Zweifel an der Seriosität der Investmentfirma aufgekommen.
Sauber übernimmt mit dem Kauf eine alte Rolle. Der 63-Jährige hatte von 1993 bis 2005 mit seinem Privat-Rennstall bereits in der Formel 1 mitgemischt. Nach dem Verkauf an BMW fuhr das Team unter dem Namen BMW-Sauber in der Königsklasse. Am 29. Juli kündigte der Münchner Konzern überraschend seinen Ausstieg aus der Formel 1 und den Verkauf des Rennstalls an. Sauber hatte danach ein erstes Angebot abgegeben, konnte sich aber mit BMW nicht einigen.
Der Wiedereinstieg in die «Königsklasse» scheint für Sauber günstig. «Ich bin überzeugt, dass das neue Team eine sehr gute Zukunft in der Formel 1 haben wird, die sich derzeit mit neuen Rahmenbedingungen zugunsten der Privatteams verändert», erklärte der Eidgenosse. Künftig soll die Formel 1 billiger werden. Dadurch bekommen die Privatteams mehr Chancengleichheit mit der werksunterstützten Konkurrenz. Allerdings sind von 2010 an ohnehin nur noch die Hersteller Ferrari und Mercedes sicher in der Formel 1 vertreten. Ob Renault weitermacht, wollen die Franzosen bis Ende des Jahres bekanntgeben.
Noch hat Sauber keinen Startplatz für die kommende Saison. Nach dem Rückzug von Toyota stehen aber die Chancen gut, den Platz der Japaner zu übernehmen. Die FIA will 2010 mit 13 statt wie 2009 mit zehn Teams antreten.
Wer dann die beiden Sauber-Boliden steuert, ist noch offen. Als ein Kandidat gilt der Mönchengladbacher Nick Heidfeld, der schon von 2001 bis 2003 für Peter Sauber und in den vergangenen vier Saisons für BMW-Sauber gefahren ist. Heidfeld wird aber auch als ein Anwärter auf das zweite Mercedes-Cockpit neben Nico Rosberg gehandelt. Der Pole Robert Kubica, der bisher für BMW-Sauber gefahren war, ist zu Renault gewechselt.