Florian und seine Rosen - Rundgang durch den Westfalenpark
Dortmund/dpa. - «Florian» kennt in Dortmund fast jeder. Der graue Schlaks sorgt für den richtigen Ausblick. Mit 220 Metern ist der Fernsehturm nicht nur das höchste Gebäude der Stadt, sondern auch ihr Wahrzeichen.
1959 gebaut, war der Turm die Attraktion bei der ersten Bundesgartenschau im neu geschaffenen Westfalenpark. Von der rotierenden Aussichtsplattform in 142 Metern Höhe schweift der Blick über die 75 Hektar große Anlage. Sie ist das grüne Herz Dortmunds und eine der größten innerstädtischen Parkanlagen in Europa. Breite, asphaltierte Wege kreuzen das leuchtende Grün, akkurat angelegte Beete wechseln sich ab mit Teichen und kleinen Wasserläufen. Am Horizont ragen die Skelette des ehemaligen Hörder Hüttenwerks auf - wie Mahnmale an eine längst vergangene Zeit.
Als der Westfalenpark 1959 eröffnet wurde, war der Kontrast noch größer: Vor der rußigen Silhouette der Stahlindustrie breiteten sich die Wiesen und Wasserflächen der Gartenschau aus. Auf dem ehemaligen Gelände des Kaiser-Wilhelm-Hains, des Buschmühlenparks, einer Mülldeponie und verwilderten Kleingartenanlagen hatte der damalige Stadtgartendirektor Glocker eine neue Landschaft entstehen lassen. Sieben Millionen Besucher wollten in 171 Tagen das Stück Natur sehen.
Auch heute noch ist der Westfalenpark nicht nur ein Ort für die Dortmunder. Er ist Ausflugsziel in der Region und auch über ihre Grenzen hinaus bekannt. Zu «Florians» Füßen beginnt die Rhododendren- und Azaleensammlung. 2000 Büsche pflanzten die Gärtner zur ersten BUGA, heute haben sie eine imposante Größe erreicht. Wenn die Alpenrosen verblüht sind, öffnet die Königin der Blumen ihre Knospen: Mehr als 3800 Rosensorten wachsen im Westfalenpark.
Sie gehören zum Deutschen Rosarium, das sich der wissenschaftlichen Forschung, Pflege und Information über die Rose widmet. Im Westfalenpark findet man daher die drittgrößte Rosensammlung der Welt. Ihre Grundlagen wurden 1969 gelegt, als Dortmund statt einer zweiten BUGA die internationale Gartenschau «Euroflor» ausrichtete. 38 Stationen hat der 1,8 Kilometer lange Rosenweg, der durch die verschiedenen Gärten führt.
Zur Zeit der schönsten Rosenblüte im Juni feiert man im Park das Rosenfest. Auch sonst ist der Westfalenpark ein beliebter Open-Air-Veranstaltungsort. Bis zu 200 Mal im Jahr locken Festivals, Theateraufführungen, Konzerte oder Partys in die Anlage.
Wasser ist ein bestimmendes Element im Westfalenpark. Der Buschmühlenteich mit Seebühne, Wasserorgel und Bootsverleih ist die größte und älteste Wasserfläche des Parks. Hier treibt eine Gänsegang ihr Unwesen. Am Eingang Ruhrallee stehen rosa Flamingos im Wasser, in den zwei kleinen Seen vor dem Ostasiatischen Garten tummeln sich Schwärme dicker roter Karpfen, Orfen, Schleierschwänze und Hechte.
Einen ganz besonderen See gilt es am südlichen Ende des Parks zu befahren. Dort wartet der «Seeräuberteich». Auf schwankenden Planken kämpfen Nachwuchspiraten um die Wasserhoheit und mit dem Gleichgewicht. Der Teich ist Teil des Spielbogens, der zur dritten Bundesgartenschau 1991 angelegt wurde.
Informationen: Der Westfalenpark ist an jedem Tag des Jahres ab 9.00 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten des Florianturms sind 10.00 bis 23.00 Uhr. Der Eintritt in den Westfalenpark kostet im Sommer zwei Euro, im Winter einen Euro. Es gibt Vergünstigungen für Familien und zudem Abendtarife. Auch eine Jahreskarte ist erhältlich.
Weitere Informationen: westfalenpark.dortmund.de