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Februar 2010 Februar 2010: Busunglück auf der A9 bei Dessau gibt Rätsel auf

Von KATRIN LÖWE 26.09.2010, 12:46
Unfallstelle (FOTO: ANDREAS STEDTLER)
Unfallstelle (FOTO: ANDREAS STEDTLER) CARDO

Dessau-Roßlau/Kopenhagen/MZ. - "DieErmittlungen werden noch einige Zeit dauern",sagte Staatsanwaltschaftssprecher ChristianPreissner am Sonntag. Bei dem Unglück in derNacht zum Samstag waren zwei Frauen im Altervon 32 und 35 Jahren und ein 45-jähriger Mannums Leben gekommen. Sie gehörten zur Reisegruppeeines dänischen Jugendclubs, der auf dem Wegin den Winterurlaub nach Österreich war.

Noch sei die Unglücksursache völlig unklar,sagte Preissner. Der sichergestellte Bus undder Fahrtenschreiber würden von einem Gutachterüberprüft. Zudem soll geklärt werden, welcheRolle winterliche Straßenverhältnisse spielten.Nach Polizeiangaben vom Samstag soll zur Unfallzeitzumindest kein starker Schneefall geherrschthaben und der Winterdienst unterwegs gewesensein. Zu Berichten, wonach der Doppelstockbusnur auf der Antriebsachse Winterreifen gehabthaben und kurz vor dem Unglück zum Überholenangesetzt haben soll, äußerte sich der Oberstaatsanwaltam Sonntag mit Verweis auf die noch laufendenErmittlungen nicht.

Gegen ein Uhr war der Bus in der Nacht zumSamstag kurz hinter der Abfahrt Dessau-Südins Schleudern geraten, umgekippt und gegenein Vorwegweiserschild geprallt. Im Fahrzeugbefanden sich neben zwei Busfahrern 47 Kindersowie 17 Eltern und Betreuer des Clubs. 19Kinder und neun Erwachsene wurden verletzt,darunter der Fahrer. Zwölf von ihnen musstenim Krankenhaus stationär behandelt werden.Auf der Autobahn löste das Unglück einen Großeinsatzaus: Feuerwehr und Rettungsdienste waren mitetwa 150 Einsatzkräften vor Ort. MinisterpräsidentWolfgang Böhmer (CDU) und InnenstaatssekretärRüdiger Erben machten sich am Morgen selbstein Bild. Weil der Bus auch in die Fahrspurnach Berlin ragte, blieb die A 9 in beidenRichtungen mehr als zwölf Stunden voll gesperrt.

Die leicht oder nicht verletzten Businsassenwurden in einem Dessauer Hotel untergebracht.Ein Großteil von ihnen trat am Sonntagmittagin Ersatzbussen die Rückreise nach Dänemarkan. Nach Angaben der dänischen Botschaft inBerlin war zu diesem Zeitpunkt nur noch einVerletzter im Krankenhaus.