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FC Bayern FC Bayern: Rensing genervt von Torwartdiskussion

Von Michael Becker 03.08.2009, 14:52
Torhüter Michael Rensing lacht während einer Pressekonferenz nach dem Spiel. (FOTO: DPA)
Torhüter Michael Rensing lacht während einer Pressekonferenz nach dem Spiel. (FOTO: DPA) dpa

Sinsheim/dpa. - «Es nervt mich, dass jetzt die Diskussion vielleicht wiederlosgeht», sagte Michael Rensing, der beim mühseligen 3:1 (0:0) in derersten DFB-Pokalrunde gegen Fußball-Verbandsligist SpVgg Neckarelzden Gegentreffer verantwortete. Und das, nachdem Trainer Louis vanGaal das zuletzt meist diskutierte Thema eigentlich vor dem Anpfiffdemonstrativ zu den Akten gelegt und den 25-Jährigen nach langemPositionskampf mit Jörg Butt zum Stammtorhüter erklärt hatte. TrotzRensings Lapsus' ließ sich der Niederländer dann auch (vorerst) zukeiner neuen Debatte hinreißen. «Er bleibt die Nummer 1», betonte er.

Doch nicht nur wegen des Rensing-Patzers hinterließ derMeisterschafts-Favorit eine Woche vor dem Liga-Start in derSinsheimer Rhein-Neckar-Arena noch bei weitem keinen titelreifenEindruck. «Wir haben heute nicht gut gespielt, das war kein schönerTag für uns. Das Ergebnis war letztendlich egal, aber es ging um dieArt und Weise», mahnte Doppel-Torschütze Mario Gomez am Sonntagabend.Tags darauf konnte er der holprigen Vorstellung aber schon wiederetwas Positives abgewinnen. «Vielleicht war das Spiel zum richtigenZeitpunkt», sagte der 24-Jährige am Montag, nachdem Trainer und Teamdie Partie «ganz normal» analysiert hatten.

Coach van Gaal hatte die ziemlich blutleere Vorstellung der mitSpannung erwarteten Formation, die nun auch am Samstag gegen 1899Hoffenheim gesetzt scheint, schon nach dem Abpfiff milde beurteilt.«Wir haben gegen einen sehr gut organisierten Gegner gespielt», sagteder sonst gestrenge Niederländer. Nach den ersten Pflichtspiel-Treffern von Gomez (51., 57./Handelfmeter) hatte dennoch erst Rensingden 30 017 Zuschauern noch spannende Momente beschert, als er eineabgefälschte Hereingabe nicht festhielt und Heiko Throm (80.) denBall zum Ehrentreffer für Neckarelz über die Linie schob. Und das,obwohl der Underdog nach Gelb-Rot für Christian Fickert (73.) inUnterzahl war. Erst nach Hamit Altintops Tor (82.) war der Rekord-Pokalsieger aller Sorgen gegen den rangtiefsten Wettbewerber ledig.

Van Gaal entschuldigte sein Team mit dem zuletzt straffen Pensum.«Wir hatten zehn Spiele in viereinhalb Wochen: Das war zu viel.» Wiedie Partien in der Vorbereitung dürften dem 57-Jährigen aber auch dieneben Rensings Fehler diskussionswürdigen Aspekte zu zahlreichgewesen sein. Jungprofi Thomas Müller konnte als «Zehner» dieSehnsucht nach Franck Ribéry ebenso wenig lindern wie die AußenSchweinsteiger und Altintop, den van Gaal Elf-Millionen-NeuzugangTimoschtschuk vorzog. Und die Innenverteidigung mit van Buyten unddem überraschend für Holger Badstuber nominierten Martin Demicheliswirkte selbst gegen die Neckarelzer Nobodies nicht unverwundbar.

Insgesamt fehlte dem Bayern-Spiel der von Passspiel-Fan van Gaalgeforderte Fluss, den man bei den Siegen gegen den AC Mailand undManchester United wenige Tage zuvor noch zu erkennen glaubte. «Dahaben wir den Ball laufen lassen und das Spiel mit ein oder zweiKontakten schnell verlagert. Heute nicht», konstatierte auch Mark vanBommel, den van Gaal als Kapitän bestätigte.

Richtig happy waren nur die Unterlegenen. «Ich bin unendlich stolzauf meine Mannschaft. Wir haben dem großen FC Bayern Paroli geboten»,sagte SpVgg-Trainer Peter Hogen. «Irgendwie fühlt man sich nicht alsVerlierer, sondern eher als Sieger.» Das dürfte manchem Münchnergenau andersherum gegangen sein.