Fahrradcodierung Fahrradcodierung: Abschreckung für potenzielle Diebe
Halle/MZ. - Die Fahrradcodierung in Deutschland begann 1993, als die Polizei in Bergisch-Gladbach (Nordrhein-Westfalen) erste Versuche machte, Fahrräder mittels einer Signatur für Diebe und Hehler unattraktiv zu machen. Die Polizei in Gießen entwickelte das System weiter. Kurz danach schuf die Polizei in Friedberg (Hessen) das unter der Bezeichnung FEIN-Codierung (Friedberger Eigentümer-Identifikations-Nummer) bundesweit bekanntgewordene Codiersystem.
Der Code wird nach dem Baukastenprinzip aus den individuellen Daten des Fahrrad-Eigentümers zusammengestellt und enthält in verschlüsselter Form den Wohnort, die Adresse und die Initialen des Besitzers. Die Codierung ergibt sich aus:
1. - den ersten Buchstaben der amtlichen KFZ-Kennzeichen für den jeweiligen Zulassungsbezirk des Wohnortes (zum Beispiel für den Salzlandkreis SLK)
2. - der Schlüssel-Nummer aus dem amtlichen Gemeindeschlüs selverzeichnis für Stadt und Gemeinde
3. - der Schlüsselnummer für die Straße (typischerweise nur Zahlen, vereinzelt auch Buchstaben)
4. - der Hausnummer
5. - den Initialen des Eigentümers
Der Code wird in das Sattelrohr des Fahrrades - knapp unterhalb des Sattels - eingefräst und ist etwa 0,15 Millimeter. Die Gravurstelle wird mit einer Klarsichtfolie gegen Korrosion geschützt, gleichzeitig ein optisches Signal an Diebe, dass das Fahrrad besonders gesichert und damit schwer verkäuflich ist.
In Gebieten, in denen die Codierung stark verbreitet ist, sinkt die Diebstahlquote und erhöht sich die Aufklärungsquote bei gestohlenen Rädern signifikant. Während bundesweit die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen durchschnittlich um 6 Prozent liegt, steigt diese teilweise auf über 30 Prozent an.