Extra Extra: Heiko Meyer stürzt sich auf Europas Springer-Thron

Berlin/dpa. - jetzt ein Großer.
«Ich hatte nur eine Chance: Kopflos zu springen, ohnenachzudenken», sagte der große Favorit, der den Startverzicht desrussischen Titelverteidigers Dimitri Sautin ausnutzte und mit 492,39Punkten vor dem Ungarn Imre Lengyel (426,27) und dem WeißrussenAlexander Warlamow (400,62) gewann. Für den Deutschen Schwimm-Verband(DSV) war es das vierte Gold in Berlin und die neunte Medaille imneunten Wettbewerb. «Glanzvoll, absolut top, eine tolle Sache» -Bundestrainerin Ursula Klinger strahlte mit Meyer um die Wette.
«Ich war einfach dran. Drei Jahre lang war ich immer derzweitbeste Europäer. Das musste hier einfach hinhauen.» Meyer war vonseinem Sieg überzeugt, obwohl das Finale mit seinen sechs Sprüngenfür ihn ein «reines Nervenspiel» war. «Ich war am Anfang unheimlichnervös», gestand der Europameister hinterher, als die «1» und diepersönliche Höchstpunktzahl dokumentierten, dass Meyer endlich ganzoben angekommen war.
Die Goldmedaille widmet der 13fache deutsche Meister seinemTrainer Frank Taubert, mit dem er sich in den letzten Monaten gezoffthatte. Meyer: «Es gab Probleme, wir hatten unterschiedlicheAuffassungen.» Für den geplanten Triumph raufte sich das Duo wiederzusammen, gestaltete die letzte Vorbereitungsphase optimal und wurdebelohnt - vielleicht auch deshalb, weil einer «mit dem Herzen dabeiwar», wie Heiko Meyer sich ausdrückte: Sein verletzter Partner JanHempel drückte vor dem Fernsehschirm in Dresden die Daumen.