Erinnerung an die Fußball-WM Erinnerung an die Fußball-WM: Viel Besuch im Berliner Olympiastadion

Berlin/dpa. - Das Bild ist vielen Deutschen noch imGedächtnis: Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Fußball-WM 2006,jubelnd in der Loge des Berliner Olympiastadions. Frisch sind auchnoch die Erinnerungen an viele spannende Spiele in dem weiten Rund imBerliner Westen, mit einer euphorischen Zuschauermenge und einer ganzbesonderen Atmosphäre im «deutschen Sommermärchen». Das Stadion ist längst eine echte Touristenattraktion.
«Bis zu 3000 Besucher kommen jeden Tag», sagt PressereferentChristoph Meyer - und zwar ohne dass eine Veranstaltung oder einSportwettbewerb darin stattfindet. Auffallend viele Italiener sinddarunter. «Sie wollen sich die Kulisse des WM-Triumphs ihrerMannschaft aus der Nähe ansehen.»
Mit diesem Andrang hatte niemand gerechnet. Doch mehrere Anbietervon Stadtrundfahrten haben die Sportanlage am Rande des Grunewaldsnun in ihre Touren aufgenommen, acht Führer im Stadion bieten 60- bis90-minütige Touren an. Sie sind zwar gerade in den Ferienmonatenmeist ausgebucht, «doch hinein ins Stadion kommt jeder - auch ohneFührung», versichert Meyer.
Seit dem aufwendigen, vier Jahre dauernden Umbau in Vorbereitungauf die WM 2006 verfügt die 71 Jahre alte Arena über ein hochmodernesInnenleben mit Tiefgarage, großen Umkleidekabinen, Trainingshallenund der steilsten Spielertreppe der Welt als Zugang zum Innenraum.Außerdem gibt es eine Stadionkapelle, einen großen Polizeibereich mit«Verwahrzellen» für Randalierer - und für die gut zahlende Kundschaftauch 76 «VIP-Lounges».
Ein Muss auf jedem Rundgang ist die neue Ehrentribüne mit demprächtigen «Coubertinsaal» als Referenz an den Initiator der erstenOlympischen Spiele der Neuzeit, Pierre de Coubertin. Hier verfolgtenim Sommer 2006 die Staats- und Regierungschefs aus aller Welt undProminente wie «Kaiser» Franz Beckenbauer die Spiele. Besucher könnendie Tribüne besichtigen und Probe sitzen auf den Klappstühlen mitbestem Blick ins Stadionrund. Der «Coubertinsaal» kann auch fürprivate Feiern gemietet werden, inklusive Catering.
Nicht zuletzt ist das 76 000 Zuschauer fassende Olympiastadion, indem Berlins Bundesligamannschaft Hertha BSC ihre Heimspieleabsolviert, auch eine historische Stätte. Der Architekt Werner Machbaute es im Auftrag Adolf Hitlers für die Olympischen Spiele 1936.Die prägnante Außenfassade aus fränkischem Muschelkalk, die HitlersLieblingsarchitekt Albert Speer entwarf, ist unverändert erhalten.
Am «Marathontor», der großen Stadionöffnung auf der Westseite,sind immer noch die Schale des Olympischen Feuers und die Ehrentafelnder Olympiasieger von 1936 zu sehen. Dort sind Namen zu lesen wie derdes US-Leichtathleten Jesse Owens, der vier Mal Gold gewann über 100und 200 Meter, im Weitsprung und mit der Sprintstaffel.
Auch die Außenanlagen des Stadions sind eine Besichtigung wert -im Westen etwa der Glockenturm und das Maifeld, auf dem die Nazisihre Propaganda-Veranstaltungen abhielten. Im Norden liegt dasSchwimmstadion. Es ist noch in Betrieb und dient als öffentlichesFreibad. Bei schönem Wetter empfiehlt sich deshalb: zurStadionbesichtigung auch die Schwimmsachen mitnehmen.
Olympiastadion Berlin
ÖFFNUNGSZEITEN: Das Stadion ist im Sommer von 9.00 bis 20.00 Uhrgeöffnet, in der Zeit vom 16. September bis 31. Oktober bis 19.00 Uhr.
EINTRITT: Erwachsene zahlen 4 Euro. Bei Schülern, Studenten undSenioren sind es 3 Euro. Außerdem gibt es einen Audio-Guide für 2,50Euro sowie Themenführungen ab 8 Euro.
INFORMATIONEN: Berlin Tourismus Marketing (Tel.: 030/25 00 23 22).