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England - Premier League England - Premier League: Manchester ist englischer Meister

Von Martin Pütter 05.05.2003, 14:59
Ein kleiner Fan von Manchester Unites schwemkt eine David Beckham-Fahne. (Foto: dpa)
Ein kleiner Fan von Manchester Unites schwemkt eine David Beckham-Fahne. (Foto: dpa) PA

London/dpa. - Der «Independent» lieferte am Montag die treffende Schlagzeile zur Entscheidung in der Premier League: «United ist Champion, weil Arsenal zusammenbricht.» Eine 2:3-Heimniederlage der «Gunners» am Sonntag gegen Leeds United hatte dazu geführt, dass Manchester United eine Runde vor Abschluss der Saison zum achten Mal in elf Jahren die englische Fußball-Meisterschaft gewann. Doch Alex Ferguson hat nach dem 27. Titelgewinn in 19 Jahren als Trainer noch nicht genug. «Nun muss das große Ding her», gab der Schotte den Gewinn der Champions League als großes Saisonziel 2004 aus.

Genau zwei Monate ist es her, dass Arsenal London acht Punkte vor Manchester United aufwies - und zudem noch ein Spiel weniger ausgetragen hatte als der Rivale. Für eine Buchmacherkette schien das beschlossene Sache: Wer auf Arsenal als Meister gewettet hatte, erhielt bereits seinen Gewinn ausbezahlt. Es war sicher einer der Faktoren, der den Verfolger anspornte. Aber der Titelgewinn wurde zum großen Teil auch nur möglich, weil Arsenal in den letzten Spielen förmlich kollabierte.

Manchester United holte aus den letzten sieben Spielen 19 Punkte, Arsenal dagegen nur noch neun Zähler. Für Trainer Arsène Wenger war das Zwischenrunde-Aus in der Champions League der Genickbruch. «Das Ausscheiden aus Europa hatte im Kopf der Spieler etwas getötet, und davon haben sie sich nicht erholt», sagte der Arsenal-Trainer.

Kollege Ferguson nannte die 1:3-Niederlage vor rund zwei Monaten Wochen im Stadtrivalenderby gegen Manchester City als Initialzündung für die Aufholjagd. «Da hatten wir anschließend in der Garderobe ein paar Dinge geklärt», sagte der für sein Aufbrausen bekannte Schotte am Samstag etwas untertreibend.

Allerdings waren sich die Boulevardblätter am Montag nicht einig, wo der United-Trainer die Nachricht vom achten Meisterschaftsgewinn in elf Jahren erfahren hatte. «Ferguson verbrachte den Sonntagnachmittag bei der Geburtstagsfeier für seinen Enkel», glaubte die «Daily Mail», während der «Daily Express» schrieb: «Ferguson kam gerade vom Golfplatz, als er die Nachricht von Arsenals Niederlage erfuhr.»

Nun blickt der Schotte wieder nach der Champions League. «Wir müssen das große Ding wieder haben. Zweimal in unserer Vereinsgeschichte ist nicht genug. Wir sind nicht weit davon entfernt. Alle reden immer noch von dem Spiel gegen Real Madrid. Wir wollen sie nun wieder holen. Die Champions League ist wichtiger als alles andere im Fußball geworden.»

Doch ob das in der kommenden Saison mit David Beckham in Angriff genommen wird, bleibt weiter offen. Am Samstag nach dem 4:1 über Charlton Athletic hatte Ferguson seinen Spielern kurzfristig verboten, die sonst nach dem letzten Heimspiel der Saison übliche Ehrenrunde zu laufen - der mit Real Madrid in Verbindung gebrachte Beckham setzte sich darüber hinweg, als das Stadion fast leer war.

Mit seinem Sohn Brooklyn spielte Englands Flankengott ein paar Minuten im Stadion, später applaudierten beide gegenüber allen Tribünenteilen - Englands Medien werteten die Szene einmütig als eine Geste des Abschieds. «Beckham ist kein großer Redner. Aber schweigend hat er seine lauteste Ankündigung gegeben», schrieb die «Times».