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EM-Qualifikation EM-Qualifikation: Mamma mia Italien: Weltmeister geht K.o.

Von Jens Marx 23.08.2007, 16:58

Frankfurt/Main/dpa. - Ausgerechnet bei der Generalprobe zur brisantenNeuauflage des WM-Finals gegen Frankreich blamierte sich die «Squadraazzurra» und erntete dafür in der Heimat heftige Kritik.«Alarmglocken für das Frankreich-Spiel», warnte der «Corriere dellaSera» einen Tag nach dem peinlichen 1:3 in Ungarn. «Wir müssen einenWeg finden, denn es ist ein wirklich wichtiges Spiel. Wir können nachkeinen Alibis suchen», betonte Italiens Torwart Gianluigi Buffon.

Auch Tschechien, Deutschlands Gruppengegner auf dem Weg zur EURO2008, musste böse Kommentare nach dem 1:1 bei Mitgastgeber Österreichüber sich ergehen lassen. «Elend und Verzweiflung!», schrieb dieZeitung «Pravo». Während die Kicker aus der Alpenrepublik ihreTorflaute nach 383 Minuten beendeten und auf das Entfachen einer EM-Euphorie hoffen, ließ ein Bundesliga-Legionär EURO-Partner Schweizjubeln: Leverkusens Tranquillo Barnetta erzielte in Genf beideTreffer zum 2:1 über die Niederlande. Die zuvor nur einmal in sechsSpielen siegreichen Eidgenossen zeigten eine beherzte Leistung. BeimOranje-Team wurde der unauffällige HSV-Profi Rafael van der Vaartausgewechselt.

Das hätte sich vielleicht auch Weltfußballer Fabio Cannavaro beim«hässlichen K.o.» (La Repubblica») für Italien in Ungarn gewünscht.Der zum besten Akteur der WM im vergangenen Jahr gewählte Abwehrchefhatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und leitete mit schwerenPatzern die Gegentore ein. Im Angriff gelang Bayerns Luca Toni nurein Abseitstreffer gegen die mutigen Magyaren. «Dieses Resultatübertrifft all meine Erwartungen», meinte der überglückliche CoachPeter Varhidi.

Kollege Roberto Donadoni war dagegen die Laune verdorben. «Wirhaben jetzt 15 Tage Zeit. Das ist nicht viel, aber das, was wirhaben», meinte er. An diesem Wochenende startet die Serie A, in zweiWochen empfängt der Weltmeister in Mailand Vize Frankreich.Voraussichtlich ohne Marco Materazzi, der im WM-Finale ZinedineZidane zu dessen Kopfstoß-Attacke provoziert hatte. Der Abwehrspielervon Inter Mailand zog sich beim Zusammenprall mit einem ungarischenSpieler eine schwere Prellung und einen Bluterguss im rechtenOberschenkel zu.

Die Franzosen stimmten sich mit einem Sieg auf das Gipfeltreffender Gruppe B ein, in der die Équipe tricolore mit zwei Punkten vorder Squadra führt. 1:0 hieß es dank eines listigen Freistoß-Treffersvon Thierry Henry in der Slowakei, die mit den Bundesliga-ProfisMarek Mintal und Robert Vittek (beide 1. FC Nürnberg) sowie StanislavSestak (VfL Bochum) angetreten war und in der deutschen Gruppe nochAmbitionen auf ein EM-Ticket hat. Henry, der sein erstes Länderspielseit dem 7. Februar bestritt, würde mit einem Treffer gegen Italiendie nationale Rekordmarke von Michael Platini von 41 Länderspieltorenegalisieren.

Die Slowakei muss sich derweil in zwei Wochen auf starke Irengefasst machen. Die nicht einmal in Bestbesetzung angetreteneMannschaft von der Insel deklassierte Dänemark auswärts mit 4:0.Robby Keane und Shane Long erledigten die Arbeit im doppeltenDoppelpack.

Wehmut kam in Griechenland auf. Neben dem 2:3 des Europameistersin Thessaloniki gegen Spanien schmerzte der endgültige internationaleAbschied von Spielmacher und Kapitän Theodoros Zagorakis. Nachdem der35-Jährige bereits im vergangenen Oktober seinen Rücktritt aus derNationalmannschaft bekannt gegeben hatte, setzte Otto Rehhagel denProfi vom FC Valencia am Mittwoch noch einmal 18 Minuten ein. Mit 120Länderspielen ist Zagorakis Rekordhalter in Griechenland.