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EM-Qualifikation EM-Qualifikation: Löw will Vertrag bis zur WM 2010 verlängern

Von Klaus Bergmann und Jens Mende 07.10.2007, 15:56

München/dpa. - «Bei einem Verband ist es klar, dass man immer von Turnier zu Turnierplant. Das wäre demnach bis 2010», sagte der 47-Jährige am Sonntagder dpa. Eine langfristige Ausweitung seines Vertrages um gleich vierJahre bis zur übernächsten Europameisterschaft 2012 in Polen und derUkraine kommt für den Nachfolger von Jürgen Klinsmann dagegen nichtin Frage, wie er bereits zuvor in der «Bild am Sonntag» erklärte.

«Es war der Wunsch des DFB, dass man sich nach der geschafftenQualifikation zusammensetzt», sagte Löw am Sonntag und erläuterteseine Vorstellungen für die noch nicht fest terminierte ersteVerhandlungsrunde mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Zunächst,betonte Löw, müsse grundsätzlich über «Bedingungen, Inhalte undWünsche» beider Seiten für eine weitere gemeinsame Zukunft gesprochenwerden. Eine Bindung über die WM 2010 hinaus steht für ihn absolutnicht zur Debatte: «Für vier Jahre möchte ich mich grundsätzlich niebinden, egal, ob als Vereins- oder Bundestrainer», sagte Löw.

Eine Verlängerung seines bis zur EM laufenden Kontraktes nur umein Jahr bis 2009 mache aber bei einem Nationaltrainer «keinen Sinn»,ergänzte der Schwarzwälder: «Die Qualifikation für die WM geht jazeitlich darüber hinaus.» Beim DFB drängt insbesondere TeammanagerOliver Bierhoff auf eine frühzeitige Klärung der Trainerzukunft, umeinen Schwebezustand wie vor und während der Weltmeisterschaft 2006bei Jürgen Klinsmann zu vermeiden. Löw hat mit einer imponierendenBilanz von 12 Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlagedie Entscheidungsträger innerhalb des DFB von sich überzeugt.

Am Samstag könnte gegen Irland schon mit einem Punktgewinn das EM-Ticket gelöst werden. «So frühzeitig hat sich eine deutscheMannschaft noch nie für ein Turnier qualifiziert», bemerkte Löw. DieSpiele des Spitzenreiters der Gruppe D (22 Punkte) gegen denTabellendritten (14) in Dublin sowie vier Tage später gegen denTabellenzweiten Tschechien (20) in München werden aber keinSelbstläufer. Löw muss nicht nur auf wichtige Stammkräfte wie KapitänMichael Ballack und die Münchner Miroslav Klose sowie Philipp Lahmverzichten. Einige Akteure sind zudem angeschlagen oder nach denjüngsten «englischen Wochen» ausgelaugt und außer Form, wie allenvoran die Stuttgarter Mario Gomez und Roberto Hilbert.

Löw konnte sich am Samstag als Tribünengast beim Stuttgarter 0:2gegen Hannover 96 selbst ein Bild von der schlechten Verfassung derbeiden VfB-Spieler machen. Dennoch lehnte er einen vom deutschenMeister gewünschten Verzicht auf Stürmer Gomez («Mein Akku war leer»)und den angeschlagenen Mittelfeldspieler Hilbert (Kapselbandriss amSprunggelenk) kategorisch ab: «Beide Spieler sind bei uns dabei.» Mitindividueller Trainingsdosierung werde man aber nicht nur bei Gomezund Hilbert «der hohen Belastung in den vergangenen Wochen» Rechnungtragen, versicherte der Bundestrainer.

Torhüter Jens Lehmann wird am Dienstag zwar ausgeruht, aber ohneSpielpraxis zum Treffpunkt des 22-köpfigen DFB-Kaders nach Berlinanreisen. Trotz überwundener Ellbogenverletzung und seiner Rückkehrins Training zählte der 37-Jährige am Sonntag im Heimspiel desFC Arsenal in der Premier League gegen den FC Sunderland nicht einmalzum Kader der «Gunners». Im Tor stand erneut Manuel Almunia, auf derBank saß als Ersatztorhüter der Pole Lukasz Fabianski. «Dass TrainerArsene Wenger nicht sofort wieder den Torhüter wechseln würde undJens damit nicht spielt, war absehbar», kommentierte Löw. Er selbstplant jedoch fest mit Lehmann für Irland. «Jens hat uns ein ganzklares Signal gegeben, dass er zu hundert Prozent belastbar ist.»