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Eiskunstlauf Eiskunstlauf: Trainer Steuer und sein Eispaar kämpfen weiter

Von Tatjana Flade 12.11.2006, 15:52

Nanjing/dpa. - Wie schon in China haben die Chemnitzer bereits für den nächsten Wettbewerb in Moskau in zwei Wochen die Einstweilige Verfügung für die Betreuung ihres Stasi-belasteten Trainers Ingo Steuer erwirkt. «Für den Visa-Antrag zur Einreise nach Russland brauchten wir Gewissheit», sagte die Anwältin des Chemnitzer Trios, Karla Vogt-Röller, der dpa.

Dort wollen sich die Olympia-Sechsten von Turin für das Grand-Prix-Finale der besten sechs Paare qualifizieren. «Die Chancen stehen nach dem dritten Platz zum Saison-Einstand nicht schlecht. Aber wir müssen noch einiges an unseren Programmen ändern», betonte Steuer. «Ich hoffe, dass man uns jetzt in Ruhe lässt und wir uns auf den Wettbewerb vorbereiten können», sagte Steuer.

Der ehemalige Weltmeister müsste dafür allerdings noch einmal detailliert Stellung zu seiner Rolle als «IM Torsten» nehmen und auf alle öffentlichen Gelder in einer Erklärung verzichten. «Wir wollen ihn nicht im Büßergewand sehen, ich würde es Einsichtsgewand nennen. Steuer soll offen und ehrlich mit seiner Vergangenheit umgehen», forderte Uwe Harnos, Vizepräsident der Deutschen Eislauf-Union (DEU).

«So kann es nicht weitergehen, es ist eine Katastrophe. Der Gerichtsstreit kostet uns viel Geld, das wir gern in den Sport investieren würden», sagte Harnos, dem auch der Erfolg von Sawtschenko/Szolkowy am Herzen liegt. Nach drei Einstweiligen Verfügungen von drei unterschiedlichen Kammern des Münchner Landgerichts in der laufenden Saison sieht der Jurist wenig Aussicht auf Erfolg, Einspruch von Seiten der DEU einzulegen.

Das neue Präsidium der DEU hat in dem festgefahrenen Fall wieder Kontakt zum Bundesinnenministerium (BMI) und Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aufgenommen, um Möglichkeiten mit Steuer als Coach der Sachsen auszuloten. «Wir setzen auf Kommunikation und haben noch Hoffnung», sagte Harnos. Das BMI hatte vor Beginn der Saison zunächst Gelder gesperrt, weil die DEU Steuer noch nicht gänzlich von der Zusammenarbeit ausgeschlossen hatte.