Eishockey Eishockey: Jugendtrainer Mokros Chefcoach in Kassel
Mannheim/Kassel/dpa. - DEL-Rekordmeister Adler Mannheim, vordieser Saison als Titelfavorit Nummer eins gehandelt, kommt nicht zurRuhe. Nach der glanzvollen Ära Lance Nethery, der während seinerfünfjährigen Zeit in Mannheim zwischen 1994 und 1999 drei deutscheMeisterschaften in die Kurpfalz holte, erfüllte keiner seinerNachfolger seinen Trainer-Vertrag. Jetzt ging auch Helmut de Raafvorzeitig - mit dem bisherigen Co-Trainer Stephane Richer (38)übernimmt ein großer Sympathieträger in Mannheim das Ruder.Gleichzeitig machte der Tabellenletzte Kassel Huskies denJugendtrainer Milan Mokros zum Chefcoach, neun Tage nachdem derKanadier Mike McParland zurückgetreten war.
Chris Valentine wurde 2000 in Mannheim nach einem Jahr entlassen.Nachfolger Bill Stewart hielt es immerhin nach dem Titelgewinn 2001weitere zweieinhalb Jahre aus, bevor er im Januar das Handtuch warf.Nun war auch dessen Nachfolger de Raaf nur zehn Monate und 43Pflichtspiele im Amt. Nach einem guten Saisonstart mit acht Siegen inFolge und 28 Punkten aus elf Spielen geriet seine Mannschaft ab MitteOktober in eine immer rasantere Talfahrt. Aus den letzten zwölfPartien wurden gerade noch 12 Zähler errungen.
«Wir mussten auf die sportliche Entwicklung reagieren und habenuns zusammen mit de Raaf Gedanken über die negative Entwicklunggemacht», sagte Gesellschafter und Mit-Geschäftsführer Daniel Hopp amDienstag. Schließlich habe de Raaf die Clubführung gebeten, ihn ausseinem Vertrag zu entlassen. «Wir spielen nicht das Eishockey, dasich mir vorstelle», sagte der 43-jährige frühere Nationaltorhüter,der als Aktiver mit Köln, Düsseldorf und Mannheim elf deutscheMeisterschaften holte.
Vor allem die sieben ehemaligen und während der Aussperrung inMannheim geparkten NHL-Profis fühlten sich durch den eisernenDisziplinar-Verfechter de Raaf gegängelt. Der Franko-Kanadier Richer,der als Verteidiger vier deutsche Meisterschaften mit Mannheim holte,kommt bei der Mannschaft wesentlich besser an. «Wir wollen wiederdefensiver und zweikampfstärker auftreten», sagte Richer, der amDienstag das erste Training verantwortlich leitete.
Mit den bevorstehenden schweren Spielen in Krefeld (Freitag),sowiegegen die Erzrivalen Köln (Sonntag) und Frankfurt (Dienstag) wirdRicher gleich ins kalte Wasser geworfen. «Wir halten zwar die Augenoffen, aber prinzipiell wollen wir mit Richer bis zum Ende der Saisonzusammenarbeiten», plant Manager Marcus Kuhl mittelfristig mit demIdol, dessen Trikot nach Ende der Karriere im Friedrichspark-Stadionunter das Hallendach gehängt wurde und dessen Nummer 25 bis aufweiters nicht mehr vergeben wird.