Eishockey Eishockey: Heimdebüt für Puckjägerinnen
Halle/MZ/leo. - Wer in den vergangenen Tagen offenen Auges durch die Eissporthalle ging, kam nicht umhin, die verschiedenen Plakate zu bemerken, die an diversen Stellen Blickfang gerecht auf ein mit Spannung erwartetes Ereignis hinweisen: das erste Punktspiel in der Geschichte der weiblichen Saaleteufel auf heimischem Eis.
Am Sonnabend von 12.15 bis 13.45 Uhr ist es endlich soweit. Pünktlich zur besten Mittagszeit versuchen die 21 jungen Frauen und Mädchen unter der Regie von Trainer Rolf Liebetrau und seinem "Co" Hartmut Jahn, den Erfurter "Wild Hornets" die Stacheln zu verbiegen. Dass sie für diese "Tierquälerei" nur sechzig Brutto-Minuten Zeit haben, stört den mit einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren aufwartenden Jungbrunnen mangels anderer Alternativen nicht. Eishockey spielen heißt nun mal, Opfer zu bringen. Sei es wegen der vergleichsweise kostenintensiven Sportart, des mitunter nicht gerade ladyliken Umgangs auf dem Eis oder der angesichts geringer Unterstützung seitens des Vereins anscheinend mehr geduldeten als geförderten Stellung im ESC selbst.
Insgesamt nur vier Mannschaften kreuzen in der sogenannten "Thüringenliga", der dritten und damit untersten Spielklasse für Puckjägerinnen, jeweils in Hin- und Rückspielen die Klingen. Außer den samstäglichen Kontrahenten sind noch Chemnitz und Weißwasser gemeldet. In der Lausitzer Hochburg unterlagen die Hallenserinnen zum Auftakt mit 3:14. Ein ähnlich klares Ergebnis, ist sich "Schlappi" Liebetrau sicher, wird es diesmal nicht geben. "Wir werden sicherlich nicht allzu oft gewinnen. Aber gegen die Hornissen waren wir bei diversen Freundschaftsspielen nur knapp unterlegen. Und das macht doch Hoffnung", verkündet der Trainer.
Schließlich liegt ein hartes Training hinter dem 21-köpfigen Aufgebot der engagierten Frauen und Mädchen. Im Schnitt 15 Spielerinnen plus zwei Torhüterinnen nutzen die knapp bemessenen Eiszeiten, in denen Liebetrau die Mädchen weiterbringen will. "Schließlich haben meine Spielerinnen ein Ziel vor Augen: Sie wollen in der Liga bestehen. Und dafür muss man etwas tun", sagt Liebetrau.
Interessierte junge Frauen, die das Schlittschuhlaufen beherrschen sowie über Kondition und Kraft verfügen, können sich bei Uwe Liebetrau täglich in der Eissporthalle melden.