Eishockey Eishockey: Eisenharter Abwehrspieler träumt von Profikarriere
KAYNA/MZ. - Dort wird er mit dem Eishockeyschläger dem Puck nachjagen und möchte in der höchsten deutschen Nachwuchsliga (DNL) den Sprung ins Aufgebot schaffen. "Ich kämpfe um einen Profivertrag", sagt Kröber.
Als ein Mitspieler aus der Crimmitschauer Mannschaft von einem Krefelder "Späher" zum Probetraining eingeladen wurde, fragte der Kaynaer ohne Scheu: "Kann ich mit zum Test?" Sein Bitten wurde vom "Spion" erhört. Pascal durfte mit weiteren Spielern aus dem Nachwuchs-Bundesligateam des ETC zum Verein am westlichen Ufer des Rheins, dessen Männer, die Krefeld Pinguine, in der höchsten Spielklasse in der Deutschen-Eishockey-Liga (DEL) um Punkte streiten und 2003 Meister wurden. Das Training im Frühjahr ging dort über zwei Tage und der eisenharte Abwehrspieler, mit einer Größe von 1,90 Metern und 97 Kilo Gewicht, erzählt, dass es sehr hart war. Schweiß und Mühen hatten sich jedoch gelohnt.
Pascal Kröber und Rico Löbel bestanden das Probetraining. Dem Wechsel von Crimmitschau nach Krefeld stand nichts mehr im Weg. Die anderen beiden Spieler aus seiner damaligen Mannschaft bekamen eine Absage.
Zurück in Kayna schwärmt der Jugendliche: "Sauna, Entspannungsbecken, Videowand, Massageraum und die großen Kabinen, alles vom Feinsten." Im Juni war der Eishockey-Fan in Krefeld zwei Wochen zum Training. "Rico und ich wurden gut aufgenommen. Wir sind die einzigen Ossis im Kader, die die Vorbereitung zu den Punktspielen in der höchsten deutschen Nachwuchsspielklasse in Angriff nehmen", erzählt der Jugendliche. Noch bleibt ein hartes Stück Arbeit, von 33 Spielern im Aufgebot werden 22 für die Mannschaft nominiert, die im September die Punktspiele in Angriff nimmt. "Ich will dabei sein, muss im Ausdauerbereich aber zulegen", so das Talent aus dem Burgenlandkreis. Nach Vorgaben seines jetzigen Trainers Uwe Schaub absolvierte der Kaynaer seine "Hausaufgaben" mit täglichen Läufen über 45 Minuten. Das zahlte sich aus, fünf Kilo zeigt die Waage nun weniger an. Die Freizeit wird nun knapp. Neben Training muss er in seiner neuen Wirkungsstätte ein einjähriges Praktikum als Tischler absolvieren.
Pascal trat nicht in die Fußstapfen seines Vaters Uwe, der lange aktiv Fußball spielte und Spartenleiter bei Fortuna Kayna ist. Schuld daran war ein Punktspielbesuch im sächsischen Crimmitschau im Sahnpark, wo die Männer des ETC die Eishockey-Heimspiele austragen. Fußballer Ricardo Hering überredete die Kröbers zum mitkommen. "Sechstausend Fans, das war eine tolle Atmosphäre", erinnert sich der Neu-Krefelder an die Zeit vor elf Jahren. Mit diesem Erlebnis fing der Junge aus dem Schnaudertal für diesen Sport Feuer. Am 1. November 1999 folgte in Crimmitschau sein erstes Bambini-Training, dann spielte der ehrgeizige Junge 2001 bei den Kleinschülern und wurde Deutscher Meister. Der Jubel der zuschauenden Mutter Elvira, Vater Uwe, Bruder Marcel und Opa Karl war groß, als der Verteidiger seine ersten Tore erzielte. Nun müssen seine "Fans" Reisen von 550 Kilometer in Kauf nehmen, wenn sie ihrem Liebling zujubeln möchten.