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Eishockey Eishockey: Drei 18-Jährige als Hoffnungsträger des DEB-Teams

Von Robert Semmler 26.04.2006, 14:57

Amiens/dpa. - Die «Kinderreihe» mit Philip Gogulla, Felix Schütz und Christoph Gawlik genießt nach den Auftaktsiegen über Israel und Japan in Amiens weiter das Vertrauen von Uwe Krupp.

«Ich messe den Erfolg nicht daran, wie viele Tore und Punkte sie hier machen», sagte Krupp über seine «Kid Line» vor dem dritten Spiel gegen Großbritannien. Dem Kölner Gogulla spendierte er ein Sonderlob. «Er ist offensiv gefährlich und kann defensiv ein Spiel dominieren. Ich habe nicht viele Spieler mit diesem Charakter gesehen», sagte der Bundestrainer, der nach Jan Benda vor Olympia diesmal die Routiniers Klaus Kathan, Eduard Lewandowski, Tomas Martinec und Rob Leask aussortiert hatte.

Den Buffalo Sabres aus der nordamerikanischen Profiliga NHL gefiel Gogulla so gut, dass sich der Club von Nationalspieler Jochen Hecht beim Draft im Vorjahr die Rechte am gebürtigen Düsseldorfer sicherte. Nach zehn Toren für die Kölner Haie hofft Gogulla, dass sich die Sabres demnächst wieder bei ihm melden. Bei der B-WM will er sich mit Schütz und Gawlik weiter empfehlen. «Wir haben alle drei den Willen und wollen etwas zeigen. Wir vertreten hier unser Land und sind mit Stolz dabei», sagte der 1,88 Meter lange Angreifer.

Gawlik kam als frischgebackener deutscher Meister von den Berliner Eisbären erstmals zur DEB-Auswahl, nachdem er für die Hauptstädter 14 Tore zum zweiten Titel beisteuerte. Die «U 20» hatte der Deggendorfer im Winter als Topscorer zurück in die Erstklassigkeit geführt. «Es ist ein Anreiz, hier dabei zu sein», sagte Gawlik, der beim 11:2 über Israel seine ersten Länderspieltore schoss und eines Tages gern in die NHL wechseln würde: «Das wäre die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.»

Gute Chancen dafür hat wie Gogulla auch Schütz nach einem Lehrjahr in Kanada. Der Mittelstürmer machte als Topscorer der Saint John Seadogs in der Juniorenliga von Québec auf sich aufmerksam, wurde vom Club als bester Neuling geehrt und von der Liga in die Auswahl der Top-Rookies berufen. Sollte der aus Erding stammende Schütz nicht in Übersee bleiben, könnte er beim ERC Ingolstadt spielen. Es herrsche kein Extra-Druck, da etablierte Spieler ihre Plätze verloren hätten: «Wir dürfen Fehler machen, von daher haben wir es leichter.»

Angst um ihre Plätze müssen eher die Routiniers haben. «Wenn man das mit Klaus Kathan hört, denkst du auch: Oh je, deine Zeit könnte vorbei sein», sagte Verteidiger Andreas Renz, lobte aber die Youngster-Reihe. Die gaben das Lob an die verbliebenen Alteingesessenen um den 32-jährigen Kapitän Stefan Ustorf und NHL- Star Marco Sturm zurück: «Ustorf macht einen Super-Job. Und wenn ich nicht wüsste, dass Marco NHL spielt, wäre er ein ganz normaler Typ.»