Eishockey - Champions League Eishockey - Champions League: Eisbären verlieren in Magnitogorsk
Magnitogorsk/Russland/Berlin/dpa. - Am «magnetischen Berg»haben die Eisbären Berlin eine bittere Lehrstunde erhalten. In ihrerzweiten Partie der erstmalig ausgetragenen Eishockey-Champions Leagueunterlagen die Hauptstädter am Mittwoch vor über 7000 Zuschauern beimeuropäischen Top-Team Metallurg Magnitogorsk mit 2:5 (0:4, 1:0, 1:1)und rutschten damit tiefer in die Krise, die sich zuvor unter anderemmit der 1:3-Heimniederlage gegen die Krefeld Pinguine bereits in derDeutschen Eishockey-Liga (DEL) angedeutet hatte.
In der ersten Partie des neuen europäischen Meister-Wettbewerbshatten die Hauptstädter in heimischer Halle den finnischen ChampionKärpät Oulu noch mit 3:2 bezwungen. Da in der Dreier-Gruppe alleinder Sieger das mit 200 000 Euro dotierte Halbfinale erreicht, habendie Berliner nun nur noch theoretische Chancen auf den Einzug in dienächste Runde.
Das russische Klasseteam überfuhr die Eisbären gleich vom Auftakt-Bully an. Bereits nach 36 Sekunden überraschte der Tscheche TomasRolinek Eisbären-Goalie Rob Zepp mit einem Schlagschuss von derblauen Linie. Denis Chlistow (04:09), Jaroslav Kudrna (08:16) undTorjäger Jan Marek (11:54) nach Riesenfehler von Andy Roach raubtenden Gästen mit ihren Treffern bis zur Drittel-Sirene bereits jedeHoffnungen auf eine Überraschung. Der Tscheche Marek unterstrich mitseinem achten Tor im neunten Spiel in Folge seine Qualitäten. In derOffensive ging bei den Eisbären gar nichts, ganze drei Schüsse trotzzwei Powerplay-Situationen im ersten Drittel waren genug Beleg fürdie Angriffs-Schwäche.
Im dritten Powerplay bewies Stefan Ustorf, der einen Schuss vonRichie Regehr abfälschte (30:21), dass auch die Berliner gegen einenschier übermächtigen Gegner erfolgreich sein können. Für die 50mitgereisten Eisbären-Fans gab es auch vier Sekunden vor der Sirenenoch einmal Jubel, als Ustorf zum zweiten Mal traf. Denis Platonow(44:37) hatte zuvor den fünften Treffer der Gastgeber besorgt. Kurzvor Ende des Spiels vergab Marek noch einen Penalty gegen Zepp.
Bereits im Vorfeld waren Befürchtungen laut geworden, dass derStress den Berlinern den Spielfluss nehmen könnte. «Die Pause nachdem ersten Match gegen Oulu war schuld», reklamierte Kapitän SteveWalker. Nach dem Sieg gegen die Finnen hatten die Berliner ihrenanfänglichen Lauf in der Liga eingebüßt. Den Blitz-Trip ins 3500Kilometer und vier Flugstunden entfernte Magnitogorsk absolviertendie Berliner in nur 30 Stunden, bereits am Freitag treten sie schonwieder in Iserlohn an.
Eine Katastrophe war die Niederlage beim europäischen Champions-Cup-Sieger des Vorjahres sicher nicht, doch bereitete das Auftretendes Meisters vor allem in der Startphase Trainer Don Jacksonsichtlich Sorgen. Das 1950 gegründete Team aus dem Ural hatte in denzurückliegenden Jahren dreimal den russischen Titel gewonnen und warvor vier Wochen im Victoria Cup gegen die New York Rangers nach 3:0-Führung nur knapp mit 3:4 unterlegen. Sicher machte sich bei denEisbären auch das verletzungsbedingte Fehlen von Florian Busch(Handgelenk) und Brandon Smith (Schulter-OP) negativ bemerkbar.