Einweihung Einweihung: Im «Haus der Sonne» wieder Sonnenschein
Wallhausen/MZ/sro. - Hunderte Wallhäuser nutzten vor einigen Wochen die Möglichkeit, sich das neu entstandene Gemeindezentrum "Haus der Sonne" anzusehen. Beeindruckt sprach Bürgermeister Klaus Hinsching am Freitagabend zu 220 geladenen Gästen von diesem Tag, "als die Bürger das Gesehene mit ihren Erinnerungen verglichen und Erlebnisse berichteten". Veranstaltungen und Feiern gab es früher in diesem Haus zu den verschiedensten Anlässen. Jahrelang war es auch ein gefragter Treff für Jugendliche.
Bis in einer Nacht im Juni 1996 durch Brandstiftung das Haus niederbrannte. "Die Hoffnung sollte nicht in Schutt und Asche gehen", wie Hinsching beteuerte. Obwohl er bereits in der Brandnacht die Ahnung hatte, dass das Haus zukünftig eine große finanzielle Belastung für die Gemeinde sein wird. Das Haus war einst Teil des Wallhäuser Lebens. Hier wurde gesungen und Laientheater gespielt, Faschingsveranstaltungen wurden durchgeführt. "Bei den Landfilmvorstellungen wurden so manche Beziehungen geknüpft."
Selbst vor Sportlern war das Parkett nicht sicher. Die vom Geräteturnen begeisterten Wallhäuser organisierten 1954 ein Schauturnen mit der Leuna-Turnerriege, das dem Gebäude einen bisher ungebrochenen Zuschauerrekord einbrachte. Nun ist alles neu. Einladend wirkt der moderne helle Saal, der frontseitig von einer Bühne begrenzt wird. Rund zwei Millionen Mark kosteten der Aufbau und die Neueinrichtung. Es sind Mittel, die ohne eine 60-prozentige Förderung durch das Arbeitsamt nie hätten aufgebracht werden können. "Der Nebeneffekt beim Wiederaufbau war, dass Wallhäuser über ABM hier tätig sein konnten", so der Bürgermeister. Auch in Zukunft wird sich der Wallhäuser Gemeinderat finanziell zum Objekt bekennen.
Ein kleines Gefecht mit der Versicherung wegen der letzten Rate steht noch aus: "Man will nicht zahlen, weil das Gebäude nicht wieder als Diskothek genutzt wird." An den Landrat ging seitens der Gemeinde die freundliche Einladung, den Saal auch für Kreistagssitzungen zu nutzen. Dr. Volker Pietsch ging zwar bei seiner kurzen Rede nicht darauf ein. Anerkennende Worte fand er aber für die "ruhige und zielstrebige Arbeit, die in Wallhausen seit Jahren geleistet wird." Dem "Haus der Sonne" wünschte er für die Zukunft, dass darin der "Frohsinn und Spaß immer Oberwasser" behalten sollen.
Dass dieses "Haus der Kommunikation" wichtig sei, sagte auch Bürgermeister Peter Dietz aus der Partnergemeinde Wallhausen/Hohenlohe in seinem Grußwort. Er selbst erinnert sich noch an die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages vor zehn Jahren im alten Gebäude. Nun gratulierte er den Entscheidungsträgern der Helme-Gemeinde zu diesem neuen Haus und schenkte dem ortsansässigen Bürgermeister Klaus Hinsching ein Barometer, "für die guten und die schlechten Tage".
Bevor in den späten Abendstunden die Gruppe "Samt" zum Tanz aufspielte, wurde die Bühne mit einem klassischen, einstündigen Konzert eingeweiht. Peggy Bitterolf (Klarinette), Mechthild Stephan, (Sopran) und Beate Hoffmann (Klavier) von der Kreismusikschule Sangerhausen unterhielten das Publikum u. a. mit Werken von Brahms, Mozart und Schubert.