DVDs kopieren DVDs kopieren: Legal aber teuer
Hannover/dpa. - Entgegen anders lautender Warnhinweise auf Kauf- und Leih-DVDs istdas Kopieren von DVDs für den privaten Gebrauch erlaubt, so ThomasHoeren, Professor für Medienrecht aus Münster. «Nach deutschem Rechtdarf man bis zu sieben Kopien vom Originaldatenträger anfertigen.» Essei egal, ob es sich dabei um eine Leih- oder Kauf-DVD handele. «Manmuss sie nur in seinem Besitz haben», so Hoeren. Die Kopien zuverkaufen oder sie gegen Bezahlung zu verleihen, sei allerdingsverboten.
Sinn macht das Kopieren aber erst dann, wenn es günstiger ist alsder Kauf von Original-DVDs, so Zota. Ein Rohling mit 4,7 GigabyteSpeicherplatz kostet zwischen 10 und 15 Euro. Die meistenOriginal-DVDs sind mit rund neun Gigabyte fast doppelt zu groß.«Entsprechend passt der Inhalt nicht auf eine DVD. Man bräuchte schonzwei, wenn man die DVD verlustfrei kopieren will», erklärt Zota.Außerdem müsste der Anschaffungspreis des Brenners berücksichtigtwerden. Für die rund 700 Euro, die so ein Gerät kostenkönne, ließen sich eine ganze Reihe von DVDs kaufen.
Es geht allerdings auch ganz ohne DVD-Brenner und DVD-Rohlinge.Ein ganz normaler CD-Brenner reicht aus, um den Film von der DVD zuvervielfältigen. Dass das nicht ohne Abstriche in der Qualität geht,liegt in der Natur der beiden Medien: Auf einen marktüblichenCD-Rohling passt mit 700 Megabyte weniger als ein Zehntel derDatenmenge, die eine Kauf-DVD speichert. Das reicht für Stereo-Ton inMP3-Qualität und eine Bildqualität, die mit VHS-Video vergleichbarist. So einfach wie das Kopieren eines VHS-Films mit zweiVideorekordern und einem Verbindungskabel ist das DVD-Kopierenallerdings nicht. Die nötige Ausstattung besteht aus einem PC mitDVD-Laufwerk und CD-Brenner.
Zum Kopieren sind drei Schritte nötig: Zunächst müssen die DVDausgelesen und die Daten auf die Festplatte des Computer übertragenwerden. Angesichts der großen Datenmenge rät Zota, vier bis siebenGigabyte Speicherplatz auf der Festplatte freizuhalten. DieserSchritt, auch «rippen» genannt, geschieht meistens gleichzeitig mitdem Knacken des Kopierschutzes, den fast alle DVD-Videos tragen.Davon merkt der Computernutzer selbst nichts, alle Kopierprogrammeerledigen das automatisch. Ob beim Kopieren der DVD-Kopierschutzgeknackt werde, spiele für den privaten Nutzer ebenfalls keine Rolle,so Thomas Hoeren: «Die auf dem Markt erhältlichen Programme zuverwenden, ist nicht verboten.»
Im zweiten Schritt werden die Rohdaten gesiebt und verkleinert, sodass nur die wirklich benötigten Informationen der DVD auf CDgebrannt werden. Welche das sind - zum Beispiel die gewünschteSprache oder eine bestimmte Untertitelung - kann der Nutzer in derKopiersoftware einstellen. Ebenso das Format, in dem er das Videospeichern möchte, wobei nicht jede Software alle Formate unterstützt:Gängig ist neben der Video-CD (VCD) und der Super-Video-CD (S-VCD)auch das so genannte DivX-Format, das die beste Bildqualität liefert.Im Gegensatz zu VCD und S-VCD lässt es sich allerdings auf denmeisten DVD-Playern, die an den Fernseher angeschlossen werden, nichtabspielen.