Dürer und die italienische Kunst - Große Ausstellung in Rom
Rom/dpa. - «Dürer und Italien» lautet der Titel einer großen Ausstellung, die in Rom ihre Pforten geöffnet hat. Die Schau in den Räumen der Scuderie del Quirinale sei ein Beispiel für den kulturellen Austausch verschiedener Länder in der Renaissance, hieß es bei der Präsentation.
Die mehr als 200 ausgestellten Exponate demonstrieren noch bis zum 9. Juni die Beziehung zwischen dem deutschen Meister Albrecht Dürer (1471-1528) und italienischen Künstlern seiner Zeit. In einem Vergleich werden Werke des Nürnbergers den Bildern von italienischen Künstlern - darunter Raffaello, Caravaggio und Mantegna - gegenübergestellt.
Dürer ließ sich bei seiner Arbeit immer wieder von den Italienern beeinflussen, inspirierte umgekehrt aber auch seine Kollegen jenseits der Alpen. «Dürer ist ein sehr guter Beweis dafür, was man europäischen Geist nennen kann», sagte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) bei der Präsentation der Ausstellung. Die gegenseitige Neugier und Lernbereitschaft der Künstler könne als Beispiel für heutigen Kulturaustausch dienen.
Für die Ausstellung hat die Kuratorin Kristina Herrmann Fiore Meisterwerke aus weltberühmten Museen zusammengestellt, darunter aus den Uffizien in Florenz sowie aus Museen in Deutschland, den USA und Großbritannien. Insgesamt sind allein 20 Gemälde, 33 Zeichnungen und 10 Aquarelle von Dürer zu bewundern.
Die Ausstellung ist in zwei Teile gegliedert - entsprechend der zwei Reisen, die Dürer nach Italien unternommen hat. Im ersten Abschnitt wird gezeigt, wie Italiener Dürer inspirierten, sichtbar zum Beispiel im «Bildnis einer jungen Venezianerin» (1505). Der zweite Teil demonstriert Dürers Einfluss in Italien. Deutlich wird das zum Beispiel in der Gegenüberstellung von Dürers Holzschnitt «Der Kampf des Heiligen Michaels mit dem Drachen» (1498) und Raffaello Sanzios Gemälde «Die Vision des Ezechiel» von 1516-17. Beide Werke weisen klare Parallelen auf.