Drahtlose Kommunikation Drahtlose Kommunikation: WLAN ist nicht kompliziert

Stuttgart/Berlin/dpa. - Es wird einZugangspunkt benötigt, neudeutsch Accesspoint oder Router genannt,der als Vermittler zwischen Computer und DSL-Anschluss fungiert.Außerdem müssen die Endgeräte wie der PC oder das Notebook WLAN-fähigsein.
Wer heute ein Notebook kauft, bekommt in der Regel ein Gerät mitWLAN-Sender/Empfänger. Steckt kein WLAN im Laptop, kann nachgerüstetwerden - viele Notebooks besitzen einen sogenannten PCMCIA-Slot, derbietet Platz für eine entsprechende WLAN-Karte. Ist auch keinPCMCIA-Slot vorhanden, bleibt noch die Möglichkeit, einenWLAN-USB-Stick zu verwenden. «Für einen Desktop-PC gibt esEinschubkarten, die wie Soundkarten verbaut werden», erklärt WolfgangBoos von der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift «connect».
Teuer ist die Beseitigung des Kabelsalats um den Schreibtischherum auch nicht mehr: «Die Ausstattung für den Rechner, so sie nichtschon integriert ist, kostet etwa 30 Euro», sagt Boos. Auch einRouter ist bereits für weniger als 100 Euro zu haben. Oft werdenentsprechende Geräte auch von DSL-Anbietern vergünstigt oderkostenlos an Neukunden abgegeben. Wer seinen Router selbst anschafft,sollte darauf achten, dass es eine deutschsprachigeBenutzeroberfläche gibt.
Eingerichtet wird das WLAN in der Regel über den Internet-Browser.Sobald der Router eingestöpselt und die WLAN-Funktion am Endgerätaktiviert ist, wird die vom Hersteller genannte IP-Adresse desRouters in den Browser eingegeben, dann sollte sich dieKonfigurationsoberfläche öffnen. Hier geht es vor allem darum, dasprivate WLAN gegen unbefugte Zugriffe zu schützen. «Sonst können sichLeute einloggen und in meinem Namen Schaden anrichten», warnt PeterKnaak von der Stiftung Warentest in Berlin. Sollte ein fremder Nutzerüber das private ungeschützte WLAN strafbare Inhalte wieKinderpornografie herunterladen, wird dafür der eigentliche Besitzerdes Netzwerkes verantwortlich gemacht.
Um das WLAN zu schützen, muss der Nutzer bei der Konfiguration einPasswort für den Zugang zum Funknetzwerk festlegen, und er muss eineVerschlüsselungsmethode auswählen. Die Grundeinstellung vieler Gerätesieht keine Verschlüsselung und auch kein Passwort vor. Daserleichtert die Einrichtung des WLAN. Daher ist es sinnvoll, für dieerste Konfiguration ein Netzwerkkabel zu verwenden, damit der «böseNachbar» das bei der Einrichtung im Klartext übertragene Passwortnicht gleich mitliest.
Manche Router verlangen für die Einrichtung das Eintragen einessogenannten Netzwerkschlüssels. Bei den Geräten vom Hersteller AVMzum Beispiel findet sich diese Ziffernfolge auf der Unterseite. ImPrinzip könnte man dann gleich ins Internet gehen. Doch vor demAufruf der erste Webseite sollte das Verschlüsseln stehen. Dazu suchtsich der frisch gebackene WLAN-Besitzer über dieKonfigurationsoberfläche eine Methode aus. Nur eine gilt als sicherund ist bislang noch nicht von Hackern geknackt. Sie heißt WirelessProtected Access (WPA) oder WPA2. «Alle gängigen Router unterstützendiese Methode», sagt Wolfgang Boos von der «connect».
Für zusätzliche Sicherheit sorgt die sogenannte MAC-Filterung: DemRouter werden dazu bei der Konfiguration die MAC-Adressen jenerGeräte genannte, die Zugriff auf den Accesspoint haben sollen. Diezwölfstellige Ziffernfolge ist einmalig und lässt daher eineeinwandfreie Identifizierung zu. «Man kann in einem Router eine Listeder Adresse seiner Geräte wie Laptop, Handy oder Taschencomputerhinterlegen», erläutert Peter Knaak.
Wer tagsüber nicht daheim ist oder nachts das Internet nichtbraucht, kann den Router auch ausstellen - manche Modelle besitzen daeine Automatik. Dann kann sich niemand einwählen. Und es wird Stromgespart.
WLAN-Standards bieten unterschiedliches Tempo
WLAN gibt es seit einigen Jahren, in denen die Technikkontinuierlich weiter entwickelt worden ist. Die Unterschiedezwischen den verschiedenen Standards liegen für den Anwender amdeutlichsten wahrnehmbar im Tempo: So bietet WLAN in der Version IEEE802.11 maximal 2 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Deutlich schneller istdie Variante IEEE 802.11g mit einer Transferrate von bis zu 54MBit/s. Der nächste WLAN-Standard steht vor der offiziellenEinführung - IEEE 802.11n ist bis zu 300 MBit/s schnell. DieHersteller bieten jetzt schon 802.11n-fähige Geräte an.