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"Domino-Effekt" bei Drogenfahndung: Rauschgift gefunden

09.01.2019, 14:24
Ein Zollbeamter zeigt sichergestellte Ecstasy-Tabletten im Zollfahndungsamt. Foto: Hannah Wagner
Ein Zollbeamter zeigt sichergestellte Ecstasy-Tabletten im Zollfahndungsamt. Foto: Hannah Wagner dpa

Kiel - In einem langwierigen Verfahren hat der Zoll ein Drogennetzwerk in Schleswig-Holstein auffliegen lassen. Innerhalb von zwei Jahren seien insgesamt 30 Kilogramm Amphetamin, 10 Kilogramm Marihuana, 500 Gramm Kokain sowie knapp 30 000 Ecstasy-Tabletten beschlagnahmt worden, sagte Rene Matschke, Leiter des Zollfahndungsamts Hamburg, am Mittwoch in Kiel. Von den insgesamt 30 Kilo Amphetamin wurden demnach 24 Kilo bei einem Einsatz sichergestellt - das sei der größte Einzel-Fund der aufputschenden Substanz in Schleswig-Holstein jemals, so Matschke. Alle sichergestellten Drogen hatten demnach zusammen einen Straßenverkaufswert von rund 750 000 Euro.

Begonnen hatten die Ermittlungen im März 2017, als in Kiel ein Drogenkurier mit zwei Kilo Marihuana und 100 Gramm Kokain festgenommen wurde. Damit sei ein richtiger „Domino-Effekt” losgetreten worden, erklärte Matschke: Der Kurier habe die Fahnder zu seinem Auftraggeber geführt, dieser wiederum zu anderen Lieferanten und so weiter.

Insgesamt wurden bislang 13 Menschen festgenommen. Sechs von ihnen wurden bereits zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt - zum Teil zu langjährigen: Ein Mann etwa muss für sechs Jahre ins Gefängnis. Gegen die sieben weiteren Beschuldigten sind bislang noch keine rechtskräftigen Urteile gesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat außerdem zwei internationale Haftbefehle gegen in den Niederlanden sitzende Drogenlieferanten erwirkt.

Die meisten Beschuldigten seien gegenüber den Ermittlern „sehr auskunftsfreudig” gewesen, sagte Matschke. Man habe ihnen klarmachen können, dass es sich oft positiv für sie auswirke, wenn sie kooperierten - „und so hat einer den nächsten verraten”. Die Ermittlungen sind laut Informationen des Zollfahndungsamts noch nicht abgeschlossen, da man noch weitere Täter habe identifizieren können. (dpa/lno)