DLRG Halle-Saalkreis DLRG Halle-Saalkreis: Heißer Empfang in der Kälte
Halle/MZ. - Sogar Pechvogel Julia Barby konnte bei dem Empfang für die bei der Vereins-Weltmeisterschaft in Australien überraschend auf dem vierten Gesamtrang gelandeten Saalestädter schon wieder lachen. Die 18-Jährige war nach Abschluss der Wettkämpfe beim Herumtoben im Pazifik so unglücklich mit ihrem Vereinskollegen Matthias Meng "zusammengerasselt", dass sie mit Verdacht auf Gehirnerschütterung schnurstracks im Krankenhaus landete. Nach eintägiger Beobachtungsphase konnte sie aber wieder entlassen werden und gemeinsam mit ihren Teamgefährten den Rückflug antreten. Nur mit der winterlichen Kälte bei ihrer Rückkehr hatten die Helden arg zu kämpfen: "Dort unten war Spätsommer mit Temperaturen um die 30 Grad. Der Unterschied ist schon krass", bibberte etwa die sonnengebräunte Katharina Stephan.
"Wir haben die Wettkämpfe am anderen Ende der Welt von hier aus gespannt verfolgt und sind wirklich sehr stolz auf eure Leistungen", beglückwünschte der Präsident des DLRG-Landesverbandes, Peter Piechotta, die Aktiven und ihre Trainer. "Dass wir trotz eines stark verjüngten Kaders WM-Gesamtvierter und erneut bestes europäische Vereinsteam geworden sind, unterstreicht, welch gute Arbeit von euch geleistet wird." Die Perspektiven seien angesichts der starken "Jungspunde" trotz des Abschieds von Halles 35-fachem Weltmeister Lutz Heimann glänzend.
Einer der Hoffnungsträger auf dem Weg zur nächsten WM 2008 in Berlin und Rostock-Warnemünde ist zweifellos der erst 16-jährige Philipp Berger, der Jüngste im diesjährigen WM-Team. Nach dem just eine Woche vor Abreise zur WM erfolgten Verzicht des beruflich unabkömmlichen Auswahlkaders Hagen Leditschke hatte der Benjamin statt wie zunächst vorgesehen einer plötzlich acht Disziplinen zu bestreiten. "Mit welcher Leidenschaft sich Philipp in die Wettbewerbe reingekniet hat, war einfach phänomenal", lobte Trainer Holger Friedrich. Verdienter Lohn: die Bronzemedaille mit Halles Puppenstaffel, die Berger gar nicht mehr aus den Händen legen wollte.
"Das hätte ich alles nie für möglich gehalten", war der Sportgymnasiast auch am Dienstag noch perplex. Witzige Geschichte am Rande: Im 200-Meter-Super-Life-Saver-Wettbewerb, in dem er letztlich disqualifiziert wurde, "pflügte" Berger trotz eines verdrehten, mit dem Kopf unter Wasser befindlichen Rettungs-Dummys im Schlepptau in einem Höllentempo durchs Schwimmbecken, was ihm schnell den augenzwinkernden Spitznamen "Super Life Killer" einbrachte.