1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Die Teams der Formel 1: Scuderia Ferrari

Die Teams der Formel 1: Scuderia Ferrari

06.08.2009, 14:39

Ein WM-Titel pro Saison ist Ferrari einer zu wenig. So bläst der Konstrukteurs-Champion vor seinem 60. Jahr in der Königsklasse des Motorsports zum Angriff auf Fahrer-Weltmeister Lewis Hamilton. «Wir werden das Maximum geben, um zu gewinnen», kündigte Teamchef Stefano Domenicali an. Das Herzschlagfinale von Sao Paulo, wo Felipe Massa trotz des souveränen Sieges im Regenchaos praktisch in der letzten Kurve den greifbar nahen WM-Titel noch verloren hatte, geistert immer noch in den Ferrari-Köpfen herum. «Ich will aber aus diesen Erfahrungen lernen», meinte der Vize-Weltmeister. Der um einen Punkt verpasste WM-Triumph sollte Massa nicht bremsen. «Wir haben die WM nicht wegen uns verloren, sondern wegen der speziellen Umstände.» In dieser Saison sollte die Korrektur erfolgen, doch nach Massas Horror-Crash beim Rennen in Budapest, bei dem der Brasilianer einen Schädelbasisbruch erlitt, steht erstmal die Genesung im Vordergrund.

Wie in der vergangenen Saison war Ferrari der erste Formel-1-Rennstall, der seinen neuen Boliden für die WM 2009 der Öffentlichkeit präsentierte ? allerdings nur per Video-Clip im Internet. Im Zuge des Sparkurses aller Teams verzichtete die Scuderia bei der Präsentation der «roten Göttin» auf jeglichen Pomp. Kurz darauf durfte Vize-Weltmeister Massa im italienischen Mugello die Jungfernfahrt in seinem neuen Dienstwagen absolvieren. Unter den Augen von Rekordweltmeister Michael Schumacher wurde der Motor des Boliden, der zu Ehren von Ferraris Jubiläumssaison F60 heißt, zum ersten Mal gezündet.

Optisch hat der Ferrari wegen umfangreicher Regeländerungen vor allem im Bereich Aerodynamik nicht mehr viel mit dem Vorjahres-Modell zu tun. «Das ist ein komplett neues Auto. Wir haben mit einem weißen Blatt Papier begonnen», berichtete Technik-Direktor Aldo Costa. Der Frontflügel ist breiter, der Heckflügel schmaler, die Nase des Autos steht ungewohnt hoch. «Nach einer Weile gewöhnt man sich dran», urteilte  Kimi Räikkönen. Und Massa meinte: «Hoffentlich ist es so schnell, wie es aussieht.»

Im Kampf um die beiden WM-Titel setzen die Italiener erneut auf die Unterstützung von PS-Pensionär Schumacher. Der Ferrari-Berater, der 2006 seine aktive Laufbahn beendete, soll vor allem beim Umgang mit den Reifen sein Wissen einbringen. «Er hat neben unserem Testfahrer Luca Badoer viel Erfahrung mit den profillosen Slicks. Deshalb wird er ein wichtiger Bestandteil unseres Entwicklungsprogramms sein», sagte Domenicali. Nach dem Unfall von Massa ist Schumacher sogar als Ersatzfahrer seines Freundes im Gespräch.

Massa sah in Dauerrivale McLaren-Mercedes erneut den schärfsten Konkurrenten im Kampf um die WM-Krone. «Aber auch BMW arbeitet sehr hart und wird jedes Jahr stärker», urteilte der Brasilianer. Räikkönen hat in dieser Saison auch Renault-Rivale Fernando Alonso ganz oben auf dem Favoriten-Zettel stehen. «Alonso ist ein guter Fahrer. Es hängt davon ab, wie gut sein Auto ist», sagte der Finne. Wenn Renault weiterhin so Fortschritte mache wie in der zweiten Saisonhälfte 2008, könne es sein, dass der zweifache Champion um den Titel kämpfe.

(Stand: August 2009)