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Die Teams der Formel 1: Renault F1 Team

21.09.2009, 17:10

Der «Singapur-Skandal» ist der bittere Tiefpunkt einer total verkorksten Saison bei Renault. Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds mussten bei Renault den Hut nehmen, nachdem Nelson Piquet Junior deutliche Anschuldigungen gegen seinen ehemaligen Teamchef bezüglich einer Manipulation des Singapur-Grand Prix 2008 erhoben hatte. Kurz darauf sah der Internationale Automobilverband FIA die Vorwürfe als erwiesen an. Drahtzieher Briatore wurde mit einer Sperre für «unbegrenzte Zeit» knallhart abgestraft, Symonds darf für die kommenden fünf Jahre nicht in den Motorsport zurückkehren. Das geständige Renault-Team kam mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren glimpflich davon.

«Wir entschuldigen uns vorbehaltlos bei der Formel-1-Welt für dieses unzumutbare Verhalten», teilte der französische Autobauer mit. Der Wille zur Aufklärung der schmutzigen Affäre und die Trennung von den beiden Hintermännern lieferte der FIA Argumente für das eher milde Urteil, mit dem der Dachverband wohl auch dem befürchteten Ausstieg Renaults entgegenwirken will.

Der französische Rennstall mit seinem Sitz in Großbritannien strauchelt dennoch. Mit Briatore und Symonds fehlen die wichtigsten und erfahrensten Kräfte im Team. Auch rein sportlich blieb das Team um Ex-Weltmeister Fernando Alonso, der nichts von dem Komplott wusste und somit straffrei blieb, in der Saison bislang weit hinter den Erwartungen zurück. Vier Rennen vor Saisonende rangieren die Renaults nur auf Rang acht der Konstrukteurswertung, dabei war das Renault F1 Team mit großen Erwartungen in die Saison gestartet. Fernando Alonso sollte mit dem R 29 an erfolgreichere Zeiten anknüpfen und so auch die Basis für ein Fortbestehen des Teams über 2009 hinaus legen.

Doch schlechte Ergebnisse und Skandale dürften nicht gerade förderlich für den Rennstall sein. Der Finanzkonzern ING steigt nach der Saison als Titelsponsor aus und den Mutterkonzern plagen schlechte Zahlen. Darüber hinaus wird Vorzeigefahrer Fernando Alonso als Fahrer bei anderen Rennställen gehandelt. Die Führungscrew bei Renault muss jetzt die Nerven behalten und zeigen, dass man aus einer Krise auch gestärkt wieder hervorgehen kann, denn sonst sieht es bald ganz dunkel in den Hallen von Enstone aus.

(Stand: September 2009)