Die Teams der Formel 1: Hispania Racing F1 Team
Das HRT-F1-Team ist eine echte Multi-Kulti Truppe - auch wenn Teambesitzer José Ramon Carabante größten Wert auf die angeblich iberische Identität seines Rennstalls legt. «Wir sind stolz auf das erste rein spanische Team in der Formel 1», sagte der Spanier bei der Teampräsentation im März. Da spielt es offenbar keine Rolle, dass die HRT-Motoren aus England kommen, das Chassis in Italien produziert wird, die Piloten aus Brasilien und Indien stammen und der Teamchef ein in Rumänien geborener Deutscher ist.
Erst wenige Wochen vor Saisonbeginn übernahm Carabante den finanziell angeschlagenen Campos-Rennstall. Als erste Amtshandlung setzte er in Colin Kolles einen neuen Teamchef ein und änderte den Namen des Rennstalls in Hispania Racing F1 Team oder kurz HRT F1. Für Experimente blieb aber keine Zeit mehr, Testfahrten vor dem Saisonstart waren nicht mehr möglich. Dass HRT seinen Boliden überhaupt noch rechtzeitig fertig bekam grenzte an ein Wunder. «Es war ein echter Wettlauf gegen die Zeit», sagte Kolles.
Kolles, der zuletzt in der Saison 2008 bei Force India das Sagen hatte, ist die sportlich untergeordnete Rolle von HRT F1 in der Königsklasse bewusst. Man wolle «in den nächsten Jahren» eine eigene Reputation aufbauen, sagte der Teamchef. Das Premierenjahr in der Königsklasse sehe er als «intensive Lernphase» für seine Mannschaft. Auch für die Piloten Bruno Senna, dem Neffen des legendären Ayrton Senna, und Karun Chandhok aus Indien gilt es Erfahrung zu sammeln. Beide geben bei HRT ihr Debüt in der Formel 1.
Das Chassis für HRT F1 stammt von der italienischen Rennsportschmiede Dallara, die von 1988 bis 1992 für das Formel-1-Team Scuderia Italia produzierte. Langfristig soll die Produktion nach Murcia in Spanien verlegt werden. Bei der Motorenwahl vertraute HRT F1 wie Virgin, Lotus und Williams auf Cosworth aus England.
(Stand: März 2010)