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Die Sommerkataloge 2005 sind da

Von Christian Röwekamp 01.12.2004, 10:18

Hamburg/dpa. - In den Reisebüros wartet eine Menge Lesestoff auf die Urlauber. Fast alle großen Veranstalter haben inzwischen ihre Sommerprogramme 2005 vorgestellt, tausende Katalogseiten können gewälzt werden.

Vieles wird Pauschaltouristen bekannt vorkommen: «"Keine Experimente" lautet das Motto», resümiert die Fachzeitschrift «fvw international» die neuen Programme. Zwar gibt es in vielen Katalogen auch neue Ziele und Reiseideen. Bei den großen Themen der Vorjahre - den Preissenkungen auf breiter Front und dem Versuch, den Last-Minute-Reisetrend durch Frühbucherrabatte zurückzudrängen - gab es diesmal jedoch keine großen Überraschungen.

Das Motto «Billiger als im Vorjahr» spielt für den Sommer 2005 nur bei Neckermann eine tragende Rolle. Der Preis bleibe «das wichtigste Kaufkriterium», begründet Peter Fankhauser, Vorstandsmitglied beim Mutterkonzern Thomas Cook, die Senkungen um im Schnitt drei Prozent. Die anderen großen Anbieter sprechen dagegen lieber von «insgesamt stabilen Preisen», womit aber nicht verdeckt werden kann, dass sich das Rad je nach Zielgebiet durchaus in die eine oder andere Richtung gedreht hat. So wird zum Beispiel das Trendziel Ägypten bei vielen Veranstaltern etwas teurer, während Urlauber mit Ziel Kanaren und spanisches Festland oft weniger bezahlen.

Besonders freuen dürfen sich USA-Touristen, die 2005 mit einem Reiseveranstalter ins «Land der unbegrenzten Möglichkeiten» starten wollen. Die für Touristen aus Europa günstige Wechselkursentwicklung macht's möglich. Ob Dertour, Neckermann oder FTI: Viele Anbieter haben ihre Nordamerika-Preise um durchschnittlich zehn Prozent gesenkt - obwohl die Kerosinpreise zuletzt deutlich gestiegen sind.

Bei den Frühbucherrabatten setzen die Veranstalter ihre in den vergangenen Jahren begonnene Anti-Last-Minute-Strategie fort. Bei Buchungen bis zum 31. März gibt es fast überall Rabatt. Neu ist aber bei einigen Marken, dass von den Preisnachlässen fast nur noch die Frühbucher profitieren sollen, während «Spätbucher» im Schnitt so viel bezahlen wie im Sommer 2004. Bei ITS und Jahn Reisen etwa ist das der Fall. Alltours erhöht für seine «Spätbucher» sogar die Preise um durchschnittlich 1,5 Prozent - in der Hoffnung, dass die Kunden stattdessen möglichst frühzeitig im Jahr in die Reisebüros strömen.

Leicht verändert werden die Frühbucherrabatte allerdings bei FTI: Wie andere Anbieter (Alltours, ITS, Jahn, Neckermann) gibt es bei dem Unternehmen aus München jetzt ein gestaffeltes System mit zwei Fristen. Wer schon bis Ende Januar den Reisevertrag unterzeichnet, bekommt einen «Superfrühbucherrabatt» - allerdings wie bei den Mitbewerbern längst nicht bei allen Hotels im Katalog.

Marktführer TUI dagegen bietet neben normalen Frühbucherrabatten erstmals auch im Sommer sein «60-Tage-Modell» an, das ohne starre Fristen funktioniert. Wer bis 60 Tage vor seinem Reiseantritt bucht, bekommt in manchen Reiseregionen Rabatt - für Urlaub Anfang September also zum Beispiel auch noch Anfang Juli. Anders als im Winter gilt das nun auch für einzelne Häuser auf den Balearen und in Deutschland.

Veränderungen im Angebot werden Pauschalurlauber unter anderem bei TUI und Alltours bemerken. Der Branchenprimus macht mit einem neuen Katalog «Zeit zu zweit» spezielle Angebote für Paare von 35 bis 55 Jahren und setzt damit sein Vorhaben fort, stärker für einzelne Zielgruppen entwickelte Programme auf den Markt zu bringen. Alltours hat bei den Drei-Sterne-Hotels aufgeräumt bietet im Zuge einer «Qualitätsoffensive» mehr Vier- und Fünf-Sterne-Hotels an. Gleichwohl reklamiert das Unternehmen aus Duisburg - ebenso wie etwa Neckermann und FTI - weiter die «Preisführerschaft» auf dem Reisemarkt für sich.

Dass sich die Reisekonzerne außerdem darauf einstellen, dass immer mehr Menschen selbst organisiert in den Urlaub starten, zeigt das Beispiel der TUI-Airline Hapag-Lloyd-Flug. Dort soll der Anteil der separat - also ohne Veranstalterbuchung - verkauften Sitzplätze von etwa 25 auf 40 Prozent gesteigert werden. Wie bei den im Mai eingeführten «Fliegenpreisen» der Thomas-Cook-Fluggesellschaft Condor gibt es dabei Tickets ab 29 Euro pro Person und Strecke. Ferienwohnungen sollen gleich mit angeboten werden - ohne Katalog, sondern über das Internet. Neue Konkurrenz also für die reinen Low-Cost-Flieger - und für die Veranstalter im eigenen Haus.