Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen
Hamburg/dpa. - Die Geschichte der Nibelungen und ihres sagenumwobenen Schatzes hat schon Generationen von Filmemachern beschäftigt. Die neueste Produktion hat sich der Kölner Privatsender RTL gegönnt.
An diesem Sonntag (20.15 Uhr) ist bei RTL «Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen» zu sehen. «Ein zeitgenössisches Abenteuer», wie Produzent Stefan Raiser von der Münchner Firma Dreamtool sein Werk, das ein wenig an die Indiana-Jones-Filme erinnert, bezeichnet.
Auch für RTL wird die Geschichte zu einem Abenteuer. Für den Sender hat sich die Sendezeit sonntags um 20.15 Uhr zur Schwachstelle entwickelt, weil die ARD mit dem «Tatort», das ZDF mit Melodramen und ProSieben oft mit Blockbustern aus Hollywood dagegenhält. Raiser hat seine Ziele hochgesteckt: Er sieht sich und seinen Film auf Augenhöhe mit dem «Tatort», der dieses Mal aus Berlin kommt, und erwartet zumindest in der Zielgruppe der 14 bis 49 Jahre alten Zuschauer 25 Prozent Marktanteil.
RTL hat indes mit Filmen made in Hollywood und auch mit den gelegentlichen Eigenproduktionen am Sonntag kaum mehr als drei Millionen Zuschauer verbucht - zu wenig für einen Marktführer. «Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen» muss mehr Publikum anziehen, denn das Abenteuerspektakel kostete 4,85 Millionen Euro bei einer Länge von 120 Minuten. Ohne die bayerische und nordrhein-westfälische Filmförderung wäre der Streifen nicht zustande gekommen. Von Bedeutung ist daher auch die Auslandsvermarktung: Der Film wird in wichtigen Territorien wie Frankreich, Italien und Spanien laufen - nicht aber in den USA.
Produziert wurde «Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen» bereits im vergangenen Jahr. Die Idee geht auf die Produktionsfirma Dreamtool zurück, die laut Raiser einen guten Eindruck mit ihrem «Treatment» bei RTL hinterlassen habe. Raiser sagt, Deutschland und Mitteleuropa böten reichlich Stoff für moderne Abenteuer - sollte der Film erfolgreich verlaufen, hofft er mit dem Hauptdarsteller-Dreiergestirn Bettina Zimmermann, Benjamin Sadler und Fabian Busch weitere Geschichten zu inszenieren - vielleicht folgen die Jagd nach dem Bernsteinzimmer und dem Heiligen Gral.
Historiker und Schatzsucher machen sich auch heute noch Gedanken um die Existenz des Schatzes der Nibelungen. Gibt es ihn wirklich? Wurde der angeblich größte Schatz der Menschheitsgeschichte im Rhein versenkt? Hat Karl der Große ihn geborgen und an einem geheimen Ort versteckt? Der gewaltige Schatz befand sich laut Nibelungensage zunächst im Besitz des Drachentöters Siegfried, nach dessen Tod blieb er jedoch unauffindbar. In der RTL-Abenteuerversion machen sich Schatzsucher Eik (Benjamin Sadler), sein Freund, der Museumsrestaurator Justus (Fabian Busch), und dessen Chefin Katharina Bertholdi (Bettina Zimmermann) auf die Suche.
Die Hetzjagd, bei der sie von Bösewichten gejagt und geplagt werden, führt von den Kreidefelsen auf Rügen, über den Kölner Dom, den Teutoburger Wald, Schloss Neuschwanstein bis zur Zugspitze. Das Trio muss vier Schlüssel finden, die ihnen den Weg zum Fundort weisen. Erschwert wird ihnen ihre Arbeit, weil ihnen mal die Büste Karl des Großen entwendet wird, Schüsse auf sie abgefeuert werden und eine unterirdische Grube mit Wasser vollläuft. Am höchsten Berg Deutschlands, in 2900 Meter Höhe, ist der Schatz zum Greifen nah. Aber bekommen sie ihn auch?
Die Hauptakteure sind in den Wochen danach noch einmal zu sehen: Bettina Zimmermann spielt im Oktober die Hauptrolle im ProSieben-Movie «Lost City Raiders» und Fabian Busch im ZDF-Montagsfilm «Der Heckenschütze» am 8. September.