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Die erste Vorstellung

12.08.2007, 22:14

Hamburg/dpa. - Die Karriere von Gena Rowlands ist untrennbar mit der von John Cassavetes verbunden, dem Schauspieler und radikal unabhängigen Regisseur, mit dem sie von 1958 bis zu seinem Tod 1989 verheiratet war. Aber die kühle und intelligente Blondine hatte schon vorher wichtige Filme mit ihm gemacht. 1978 wurde Rowlands bei der Berlinale in Berlin für «Opening Night» (Die erste Vorstellung) als beste Schauspielerin ausgezeichnet. An diesem Montag läuft das Drama um 22.50 Uhr im MDR.

«Die letzte Vorstellung» war ein typischer Cassavetes-Film und hatte damit begeisterte Anhänger und verbissene Gegner. Denn der Regisseur dachte nicht daran, seine Movies nach klassischem Hollywood-Muster zu drehen. «Ich bin mehr an den Leuten interessiert, mit denen ich arbeite, als am Film selbst oder überhaupt am Kino», sagte er. Das war der Grund dafür, daß seine in den meisten Fällen mit Rowlands und ihm selbst als Stars gedrehten Steifen mit konventioneller Kunst oder Unterhaltung wenig zu tun hatten. Sie kamen aber in ihren besten Momenten der Wahrheit näher als irgendwelche anderen Zelluloid- Produkte.

«Er filmte aus Leidenschaft. Für ihn zählten allein die Schauspieler und die Schauspielerinnen. Er war derartig besessen von ihren Bewegungen und ihrem Spiel, daß der Kameramann ihnen ständig auf den Fersen bleiben mußte, um sie ins Bild zu bekommen ... John forderte uns auf, bis an die Grenze der Lächerlichkeit zu gehen, damit die Figuren ihre nackte Wahrheit preisgaben», sagte Rowlands nach dem Tod von Cassavetes über dessen Stil.