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DHB-Pokal DHB-Pokal: Leipziger Frauen feiern ihren Sieg bis spät in die Nacht

Von Martin Kloth 30.04.2006, 15:01

Leipzig/dpa. - Mit dem unerwartet klaren 34:25- Sieg im Endspiel verhinderte die Mannschaft um die überragende Nationalspielerin Nina Wörz und Torhüterin Chana Masson den Cup- Hattrick des deutschen Meisters 1. FC Nürnberg und startete nach dem Spieler-Bankett in eine lange Leipziger Party-Nacht.

«Es ist wahnsinnig toll. Unbeschreiblich», jubelte Nationalspielerin Nora Reiche. «Jetzt wird gefeiert», gab Rückraumspielerin Ingrida Radzeviciute die Losung für die Stunden nach dem Pokalsieg aus. Dafür musste alles improvisiert werden. Denn klug geworden aus dem Schaden des Vorjahres, als der HC Leipzig schon im Halbfinale gescheitert war, hatte Manager Kay-Sven Hähner weder T- Shirts drucken lassen noch eine Fete organisiert. «Es war eine super Party. Ich habe zwischendurch Mal auf die Rechnung gesehen, da ist mir etwas schlecht geworden. Aber das war nicht so schlimm», berichtete Hähner über die Feier.

Während der Manager sich mit Kaffee auf eine Vorstandssitzung vorbereitete, gönnte Trainer Martin Albertsen seinen Spielerinnen einen freien Tag. Der Däne wurde in Riesa nicht nur mit Lob, sondern auch mit Schampus überschüttet. «Ich fühle mich wie ein Pokalmeister», sagte Albertsen in seinen mit Sekt durchtränkten Sachen, «heute feiern wir den Sieg weg, am Sonntag machen wir frei und am Montag geht es wieder los.»

Dem Pokalcoup soll nun die deutsche Meisterschaft und damit das erste Double der Vereinsgeschichte folgen. «Ich hoffe, der Pokalsieg war eine Steilvorlage», sagte Hähner. Eine Woche nach der Ablösung des 1. FC Nürnberg als Pokalsieger wollen die Leipzigerinnen das Team aus Franken auch als deutschen Meister entthronen. «Das wäre ein schöner Abschluss meiner Karriere», sagte die frühere Nationalspielerin Nikola Pietzsch, die nach neun Jahren die Handball- Schuhe in die Ecke stellt.

Die Ausgangsposition dafür ist günstig: Das Hinspiel des Halbfinal-Playoffs hatte der HCL vor Wochenfrist mit 31:26 gewonnen und kann sich nun auch noch auf den psychologischen Vorteil des zweiten Erfolges stützen. «Ich denke, die Favoritenrolle ist eindeutig geklärt. Leipzig wird mit breiter Brust auflaufen», sagte Nürnbergs Trainer Herbert Müller vor dem dritten Aufeinandertreffen der beiden Dauerrivalen innerhalb von zwei Wochen. Er steht nun vor dem Problem, die zwei Niederlagen aus den Köpfen seiner Spielerinnen zu verbannen. «Das sitzt in den Hinterköpfen fest. Wichtig ist es, am Selbstvertrauen wieder zu arbeiten», erklärte Müller.

Ohne Erfolgserlebnis reiste der VfL Oldenburg aus Riesa wieder ab. Nach der 21:34-Niederlage im Halbfinale gegen Nürnberg verlor das Team von Trainer Leszek Krowicki mit 22:28 auch das Spiel um Platz drei gegen DJK/MJC Trier. Der deutsche Meister von 2003, der in der Vorschlussrunde mit 27:28 gegen Leipzig den Kürzeren gezogen hatte, sieht sich nun gewappnet für die Aufholjagd im Halbfinal-Rückspiel des Meisterschafts-Playoffs gegen Bayer Leverkusen. Zumal sich eine Verletzung von Nationalspielerin Anja Althaus nur als Schlüsselbeinprellung erwies. «Ohne Anja wäre es unmöglich gewesen, die acht Tore gegen Leverkusen aufzuholen. Jetzt bereiten wir uns vernünftig vor», sagte Trainer Spasoje Skercevic.