DFB-Pokal DFB-Pokal: Pokalsensation: Aachen siegt im Elfmeterschießen 5:4 gegen 1860
Aachen/dpa. - Zweitliga-Spitzenreiter Alemannia Aachen hat seinen sportlichen Höhenflug fortgesetzt und im DFB-Pokal für eine Sensation gesorgt. Drei Tage nachdem die Mannschaft von Trainer Jörg Berger die Tabellenführung in der 2. Liga erobert hatte, besiegte sie Bundesligist 1860 München am Mittwochabend mit 5:4 im Elfmeterschießen. Held des Abends war Torhüter Stephan Straub, der den letzten Elfmeter des «Löwen»-Schützen Remo Meyer parierte. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 1:1 gestanden. Im mit 19 582 Zuschauern nahezu ausverkauften «Hexenkessel» Tivoli-Stadion hatte Benjamin Lauth (11./Foulelfmeter) die Gäste in Führung gebracht. Den Ausgleich erzielte der Ex-Hamburger Erik Meijer (72.).
Der Erstligist von der Isar versprühte wenig Glanz und konnte den kecken Platzherren trotz seiner technischen Überlegenheit nur wenig entgegensetzen. Besonders nach dem 1:0 durch das Elfmetertor von Lauth, der zuvor selbst vom Aachener Willi Landgraf gefoult worden war, beschränkten sich die «Löwen» auf gelegentliche Konter. Dabei hätte Lauth kurz vor dem Pausenpfiff mit einem 20-m-Schuss beinahe den zweiten Treffer erzielt, doch Alemannia-Schlussmann Stephan Straub holte den Ball mit einer Glanzparade noch aus dem Winkel.
Da sich die Gäste, die ohne Marcus Pürk und Janne Saarinen sowie ihren am Dienstag an der Schilddrüse operierten Präsidenten Karl- Heinz Wildmoser angereist waren, auf das Nötigste beschränkten, eröffnete sich Spielraum für den Zweitligisten. Allerdings war für die Aachener, die 1953 und 1965 im DFB-Pokalfinale standen und in der vergangenen Saison schon in der 1. Runde ausschieden, zunächst meist am gegnerischen Strafraum Endstation. Und die wenigen guten Chancen wurden vertan: Ein Kopfball von Landgraf (14.) ging ebenso über das Tor wie ein Schuss von Kapitän Karlheinz Pflipsen (27.).
Nach dem Wiederanpfiff beeindruckten die Aachener, die zuletzt durch fünf Siege in Serie zum ersten Mal seit vier Jahren an die Tabellenspitze der 2. Liga gestürmt waren, weiter durch unbändigen Kampfgeist. Und mit dem verdienten Ausgleich durch den Ex-Hamburger Meijer erzwangen sie Verlängerung und Elfmeterschießen.