DFB-Pokal DFB-Pokal: Hertha mit lockerem Sieg in Meuselwitz
Meuselwitz/dapd. - Hertha zogdurch den souverän herausgespielten Sieg zum neunten Mal in Folge indie zweite Pokalrunde ein.
«Es war eine gute Leistung meiner Mannschaft», sagte Hertha-CoachMarkus Babbel. «Wir haben die Ruhe behalten und sind nicht in Kontergelaufen. Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient. Die Zeiten, indenen man locker bei einem Viertligisten gewinnt, sind vorbei.»
Mittelfeldspieler Andreas Ottl sagte: «Entscheidend war, wie wirins Spiel gegangen sind - mit der richtigen Einstellung und auch derspielerischen Qualität.» Man habe die Pokalpleiten einigerBundesligisten an diesem Wochenende verfolgt und sei daher gewarntgewesen.
Etwas enttäuscht zeigte sich dagegen ZFC-Torhüter NormanTeichmann: «Es ist schon ärgerlich. Ich hätte gedacht, dass wir dasSpiel länger offenhalten können. Aber Hertha hat das cleverheruntergespielt.»
Nach etwas beschwerlichem Beginn brachte Adrian Ramos (21./26.)den Bundesliga-Aufsteiger vor 7.707 Zuschauern mit zwei Treffern inFührung. Ottl (49.) sorgte kurz nach dem Seitenwechsel bereits fürdie Vorentscheidung, Patrick Ebert (56.) stellte wenig späterbereits den Endstand her. Zuletzt war Berlin 2002 in der erstenPokalrunde, damals an Holstein Kiel, gescheitert.
Babbel bot beim Sieger des Thüringen-Pokals nur zwei Neuzugängevon Beginn an auf. Der von Bayern München gekommene Ottlorganisierte im defensiven Mittelfeld das Spiel, der dribbelstarkeEx-Hamburger Tunay Torun kam auf dem linken Flügel zum Einsatz.
Im Abschlusstraining war das Pflichtspieldebüt von Thomas Kraftim Hertha-Trikot geplatzt. Der Torwart, im vergangenen Jahr noch inDiensten von Bayern München, prallte mit Torun zusammen und musstemit einer Sprunggelenksverletzung passen. Da auch ErsatztorwartMario Aerts verletzt ausfiel, lief in Sascha Burchert nur die dritteWahl auf. Außerdem fehlten Babbel die verletzten Maik Franz undRoman Hubnik sowie der gesperrte Raffael.
Die Ausfälle machten sich jedoch beim Regionalligisten aus demOsten Thüringens nicht bemerkbar. Hertha kontrollierte von Beginn andas Spiel und zirkulierte den Ball in den eigenen Reihen. Torunhatte nach acht Minuten die große Chance zur Führung, traf mit einemKopfball aber nur die Latte.
Ramos machte es besser. Nach einem Freistoß von Ebert schlugzunächst Peter Niemeyer über den Ball, doch der Stürmer behielt imDurcheinander den Überblick und traf mit der Pike aus kurzer Distanzzur Führung. Fünf Minuten später war es erneut Ebert, der Ramos miteiner Ecke bediente, der Kolumbianer traf per Kopf.
Meuselwitz, das im vergangenen Jahr in der ersten Pokalrundegegen Köln 0:2 verloren hatte, war in fast jeder Situationüberfordert. Erst nach 37 Minuten kam der ZFC erstmals gefährlichvor das Hertha-Tor, doch Sebastian Kmiec köpfte aus guter Positiongenau auf Burchert.
Kurz nach dem Wechsel sorgte das Duo Ebert/Ramos fast für dendritten Streich, doch der 25 Jahre alte Stürmer scheiterte anTorhüter Teichmann. Erst Ottl machte mit dem Nachschuss alles klar.Nach seinen zwei Vorlagen war Ebert kurze Zeit später selbst an derReihe und trug sich mit einem Schuss vom Strafraumeck in dieTorschützenliste ein.
Hertha schonte sich danach für den Liga-Auftakt am Samstag gegenNürnberg. Dennoch hatten Ramos (66.) und Pierre-Michel Lasogga (72.)weitere gute Chancen, ehe sowohl Ebert als auch Ramos ausgewechseltwurden. Meuselwitz war offensiv bis zum Schluss weitestgehendungefährlich und mit dem Resultat noch gut bedient.