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DFB-Pokal DFB-Pokal: Elf Freundinnen sollt ihr sein

Von Frank Thomas 29.04.2006, 17:12
Die Spielerinnen von Turbine Potsdam bejubeln im Berliner Olympiastadion Isabel Kerschowski (M.), die Schützin des 1:0. (Foto: dpa)
Die Spielerinnen von Turbine Potsdam bejubeln im Berliner Olympiastadion Isabel Kerschowski (M.), die Schützin des 1:0. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Berlin/dpa. - Die Fußball-Frauen von Turbine Potsdam haben in einer Begenschlacht den Hattrick im DFB-Pokal perfekt gemacht. DerBundesliga-Spitzenreiter bezwang im Finale im Berliner Olympiastadion den fünfmaligen Cup-Gewinner 1. FFC Frankfurt mit 2:0 (0:0) und holte sich den «Pott» zum dritten Mal nach 2004 und 2005. Ein Doppelschlag von Isabell Kerschowski (79.) und Petra Wimbersky (82.) sorgte spät für die Entscheidung zu Gunsten des Favoriten. Euphorisch jubelten die Potsdamerinnen, als sie aus den Händen von Bundespräsident Horst Köhler den Cup in Empfang nehmen durften und feierten in der «Bayern»-Kurve ausgelassen mit ihren Fans. «Dieser Sieg war sehr glücklich», gestand Torschützin Wimbersky.

Von Beginn an dominierten bei strömendem Regen dieFrankfurterinnen das Geschehen, die nach dem 2:6 im österlichenBundesligaspiel erstmals als Außenseiterinnen in das Prestige-Duellgingen. In den zurückliegenden zwei Jahren hatte Potsdam diePokalfinals aus der Außenseiter-Position überraschend jeweils mit 3:0klar für sich entschieden. «Nach dieser ersten Halbzeit war nichtunbedingt mit unserem Sieg zu rechnen. Umso mehr freut uns dieserdritte Sieg in Serie», meinte Turbine-Coach Bernd Schröder.

Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Tritschoks hatte in derHalbzeitpause tatsächlich allein die mangelnde Chancenverwertung zubemängeln. Ohne die wegen der Roten Karte im Halbfinale gesperrte«Weltfußballerin» Birgit Prinz und die verletzte Pia Wunderlich(Ermüdungsbruch im Fuß) konnte der fünfmalige Meister selbst besteGelegenheiten nicht verwerten. Tina Wunderlich scheiterte mit ihremSchrägschuss aus 14 Metern (7.) ebenso an Potsdams Keeperin NadineAngerer wie «Gold-Köpfchen» Nia Künzer (20.), die die Deutschen vordrei Jahren zur Weltmeisterschaft geköpft hatte.

Die einzige Chance des Cup-Verteidigers vor der Pause besaß PetraWimbersky, deren Kracher von der Unterkante der Latte zurückprallte(30.). Bundesliga-Rekord-Torschützin Conny Pohlers konnte denAbpraller nicht verwerten. Auch die Kabinen-Predigt von Coach BerndSchröder schien nicht gleich auf fruchtbaren Boden zu fallen, daKerstin Garefrekes freistehend bei ihrem Kopfball nach Ecke vonSandra Smisek das Tor verfehlte (48.). Das sonst so gefürchteteKombinationsspiel der Turbinen kam auf dem schweren Geläuf kaum zumTragen.

So kam es nicht überraschend, dass das 1:0 nach einem Freistoß vonAnja Mittag fiel, den Marleen Wissink vor die Füße der 18-jährigenIsabell Kerschowski boxte, die zwei Minuten nach ihrer Einwechslungeiskalt vollendete. Nur drei Minuten später sorgte Wimbersky nachschönem Doppelpass für die Entscheidung.

«Großes Kompliment an mein Team. Aber es ist natürlich bitter,wenn man lange das Spiel beherrscht und dann unterliegt. Natürlichsind alle sehr enttäuscht», meinte Tritschoks, der noch auf dem Rasensein Team für die nächsten Aufgaben einschwor. In den kommenden vierWochen werden sich die beiden weltbesten Vereinsteams im Frauen-Fußball noch weitere drei Mal begegnen, denn am 20. und 27. Maistehen die Finalspiele im UEFA-Cup auf dem Programm und in derBundesliga wird bei dem Duell beider Teams in Potsdam dieEntscheidung im Kampf um die Meisterschaft erwartet.

Die Frankfurterin Sandra Smisek im Zweikampf um den Ball mit Babett Peter von Turbine Potsdam (l). (Foto: dpa)
Die Frankfurterin Sandra Smisek im Zweikampf um den Ball mit Babett Peter von Turbine Potsdam (l). (Foto: dpa)
dpa