1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. DFB-Pokal: DFB-Pokal: BVB quält sich nach Berlin

DFB-Pokal DFB-Pokal: BVB quält sich nach Berlin

Von Heinz Büse 18.03.2008, 21:24

Dortmund/dpa. - Borussia Dortmund hat erstmals seit 19 Jahren dasFinale des DFB-Pokals erreicht und steht trotz einer verkorkstenBundesliga-Saison vor der Rückkehr auf Europas Fußball-Bühne. GegenFavoritenschreck FC Carl Zeiss Jena gewannen die Dortmunder amDienstagabend mit 3:0 (1:0) und dürfen sich auf das Endspiel am 19.April in Berlin gegen Bayern München oder den VfL Wolfsburg freuen.Vor der Pokal-Rekordkulisse von 80 708 Zuschauern im ausverkauftenDortmunder Signal Iduna Park trafen der Brasilianer Tinga (13.Minute), «Joker» Diego Klimowicz (70.) und Mladen Petric (87.) gegenden Zweitliga-Vorletzten, der zuvor den 1. FC Nürnberg, ArminiaBielefeld und den VfB Stuttgart ausgeschaltet hatte. Jenas starkerRegisseur Jan Simak (51.) flog wegen einer Schiedsrichterbeleidigungmit Gelb-Rot vom Platz.

Damit steht der BVB zum vierten Mal nach 1963, 1965 und 1989 imCup-Endspiel und kann mit garantierten Mehr-Einnahmen von 1,5Millionen Euro planen. Sollten Bundesliga-Spitzenreiter München imzweiten Halbfinale gegen Wolfsburg die Oberhand behalten, wäre fürdas Team von Trainer Thomas Doll der Weg auf die internationale Bühneund zu weiteren Millionen-Töpfen wohl frei.

Im Spiel «Blamieren oder Kassieren» beruhigte Tinga früh dieDortmunder Gemüter. Nach einem Kopfball von Petric, den derweißrussische Nationalkeeper Wasili Chomutowski glänzend parierte,staubte der Mittelfeldantreiber zur Führung ab. Doch anstatt imneunten Pokal-Halbfinale der Clubgeschichte auf die Entscheidung zudrängen, verfiel die Borussia in Passivität und agierte konzept- undideenlos. Die von Coach Henning Bürger glänzend eingestellten Jenaerzeigten wieder einmal ihr Pokal-Gesicht und kamen durch Marcel Schied(11.) und Simak (21./44) zu guten Chancen. Auf der Gegenseite hatteBVB-Torjäger Petric (19./40.) zweimal das 2:0 auf dem Fuß.

Ein Klassenunterschied zwischen dem Bundesliga-13., bei dem auchdie in Hamburg geschonten Sebastian Kehl und Alexander Frei wenigbewirkten, und den Thüringern war nicht auszumachen. «Das Spiel istnoch nicht entschieden», sagte Jenas Ex-Trainer Hans Meyer, der denClub 1981 ins Europapokal-Finale geführt hatte, in der Halbzeit.

Sechs Minuten nach Wiederanpfiff erwies Simak seinem Team einenBärendienst: Der vom VfB Stuttgart umworbene Tscheche verlor dieNerven und verhöhnte Referee Manuel Gräfe mit einer unschönen Geste.Doch auch gegen dezimierte Gäste fanden die Dortmunder zunächst nichtzu ihrer Sicherheit und kamen nur durch den agilen Tinga (57.) zueiner weiteren guten Möglichkeit.

Eine Minute nach seiner Einwechslung sorgte dann aber Klimowicz inDortmunds viertem Pokal-Heimspiel in dieser Saison für klareVerhältnisse. Einen Schuss von Florian Kringe konnte der starkeChomutowski nur in die Mitte abwehren - und der argentinischeAngreifer sorgte mit seinem vierten Cup-Treffer dafür, dass der BVB-Anhang jubeln konnte: «Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.»Petric setzte dann den Schlusspunkt.