DFB-Hallenpokal DFB-Hallenpokal: Chefin beobachtet ihre «Ballerinen»
HALLE/MZ. - Das macht einfach Spaß", sagt die Fußball-Bundestrainerin im Rückblick auf ihre lange Karriere, die vor zwölf Jahren und nach 111 Länderspielen (48 Tore, drei EM-Titel) endete. Allerdings: Mit ihrem Verein TSV Siegen konnte sie nie den DFB-Hallenpokal, den es seit 1994 gibt, gewinnen.
Seitdem ist zwar einige Zeit ins Land gegangen, doch die Markenzeichen des so genannten Budenzaubers sind geblieben. Und deshalb freut sich Silvia Neid auf die 16. Auflage des Hallen-Cups am Sonnabend - auch wenn sie da lediglich als prominente wie aufmerksame Beobachterin hinter der Bande in der ihr noch unbekannten Bördelandhalle stehen wird. Die zwölf Erstligisten und damit fast sämtliche Nationalspielrinnen haben vor, die Zuschauer in Magdeburg als prima "Ballerinen" zu verzücken. "Die Mädchen freuen sich alle auf das Turnier. Wir werden sicherlich attraktiven Fußball mit schönen Kombinationen und in hohem Tempo sehen", sagt Neid erwartungsfroh. Das Pokal-Turnier biete zugleich "eine gute Plattform, die Fans noch mehr auf die Liga und den Frauenfußball aufmerksam zu machen". Mit der erfolgreichen Nationalmannschaft kennt sie derartige Basisarbeit längst nicht mehr: "Da ist das Interesse der Öffentlichkeit und der Fans sowieso riesengroß", sagt die Trainerin über den Zuspruch für ihr Weltmeister-Team.
Doch Sachsen-Anhalt ist beinahe ein weißer Fleck auf der Frauen-Fußball-Landkarte. Die hiesigen Top-Teams, der Magdeburger FFC und der Hallesche FC, spielen lediglich in der Regionalliga - wenn auch dort in der Spitze. "Aus Magdeburg weiß ich, dass der FFC unbedingt in die zweite Liga aufsteigen will. Verbandstrainer Steffen Rau leistet da wirklich gute Arbeit", sagt Neid, "und mit Torhüterin Almuth Schult zählt eine Magdeburgerin zur U17-Auswahl". Dass der Sprung aus allen Bundesländern in die absolute Elite gelingen kann, zeigen die Beispiele Conny Pohlers (1. FFC Frankfurt) und Anja Mittag (Turbine Potsdam), die aus Halle bzw. Chemnitz stammen und am Donnerstag im Neid-Team kicken.
Deren Vereine zählen beim Hallen-Pokal zu den Favoriten. Doch einen Sieger zu tippen, davor scheut sich Silvia Neid. "Das wäre vielleicht unfair den anderen Mannschaften gegenüber", sagt die zur Neutralität verpflichtete Bundestrainerin. Doch dann meint sie: "Turbine Potsdam besitzt sicherlich gute Chancen, den Titel zu verteidigen."