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Der beste Strand der USA: «Ocracoke Island» ist Nummer eins

09.10.2007, 14:13

Hamburg/dpa. - In der diesjährigen «Top-Ten»-Liste der schönsten Strände der USA ist ein Strand in North Carolina auf dem ersten Platz gelandet. Die beste Bewertung erhielt «Ocracoke Island» auf der Inselkette der Outer Banks vor der Ostküste des US-Staates.

Es ist das erste Mal, dass ein Strand außerhalb von Florida und Hawaii die Liste anführt. Erstellt wird sie von Stephen P. Leatherman, Leiter des Instituts für Küstenforschung an der Florida International University in Miami. Leatherman, auch als «Dr. Beach» bekannt, veröffentlicht die Liste seit inzwischen 16 Jahren und gilt als Experte für die Qualität von Badestränden.

Was ist so toll an Ocracoke Island?

Stephen P. Leatherman: Die Wasserqualität ist perfekt, der Strand kilometerlang. Es gibt nur kleine Bars und Restaurants mit gutem Seafood-Angebot und überhaupt keine größeren Gebäude. Es ist wie ein Fischerdorf, nicht wie Miami. Und das Wasser ist warm. Man kann von April bis Ende Oktober baden - der Mai ist fantastisch. Dann sind auch noch nicht so viele Urlauber da. Ach ja, und es gibt dort keine Mücken.

Wie testen Sie die Qualität von Stränden?

Stephen P. Leatherman: Ich gehe da ganz wissenschaftlich ran. Es gibt 50 Kriterien, für die ich Punkte vergebe. Dazu zählt zum Beispiel, ob der Strand sauber ist und einfach zu erreichen. Die Wasserqualität wird im Labor analysiert. Das mache ich nicht selbst. Ich bin an allen 650 der wichtigsten Strände in den USA schon mindestens einmal gewesen und ich teste jedes Jahr noch einmal alle, von denen ich glaube, sie könnten unter die ersten 10 kommen.

Haben Urlauber andere Vorstellungen von guten Stränden?

Stephen P. Leatherman: Manchmal schon. Ich werde immer mal wieder gefragt, an welchem Strand sich möglichst viele Muscheln finden lassen, oder wo es die meisten Frauen im Bikini gibt. Und regelmäßig wollen die Leute auch wissen, ob im Wasser Haie sind. Aber ehrlich gesagt, ich habe noch nie einen gesehen. Für mich stehen die wissenschaftlich messbaren Faktoren im Vordergrund - als erstes die drei «S»: See, Sand und Sonne.

Gibt es tolle Strände, die nicht in der Liste auftauchen?

Stephen P. Leatherman: Klar, die gibt es. Es gibt zum Beispiel tolle Strände vor der Küste von Oregon. Die Landschaft ist unglaublich schön da, gar nicht zu schlagen. Aber das Wasser ist kalt, das ist nichts für Schwimmer. Das gibt immer gleich Abzugspunkte, und so landen solche Strände nie unter den «Top Ten». Das gleiche gilt für Strände an Südwasser-Seen. Die Landschaft an den Great Lakes ist auch fantastisch, und es gibt dort sogar große Dünen. Ich war sehr beeindruckt. Aber das ist trotzdem etwas anderes. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Fürchten manche Regionen Ihre Bewertungen?

Stephen P. Leatherman: Oh ja. Natürlich hören nicht alle genau hin, auf das, was ich sage. Aber es gibt schon Fälle, in denen ich auch Einfluss nehmen kann. Ich habe dem Strand von San Diego einmal sehr schlechten Noten gegeben, vor allem aus Gründen der Umweltverschmutzung. Da rief gleich der Bürgermeister bei mir an. Tatsächlich wurde dann einiges investiert, um etwas gegen das Problem zu tun.

«Top-Ten»-Liste der schönsten US-Strände: drbeach.org