Daviscup: Daviscup: Heißer Tanz für Amerikaner in Paris

Berlin/dpa. - Wimbledon-Finalist David Nalbandian will Argentinien 21 Jahre nachGuillermo Vilas und Jose Luis Clerc ins zweite Daviscup-Endspielführen. Favorit sind jedoch die Gastgeber mit Marat Safin und demzuletzt leicht am linken Ringfinger verletzten Olympiasieger JewgeniKafelnikow, dessen letztes sportliches Ziel der erste Cup-Gewinn fürRussland ist. 1994 und 1995 scheiterten die Russen im Finale, vorsieben Jahren bremsten sie Boris Becker und Michael Stich haarscharfin einem unvergessenen Halbfinale in Moskau. Es war die bislangletzte Vorschlussrunde mit deutscher Beteiligung.

Das DTB-Team ist im Abstiegsspiel gegen Venezuela ebenso klarfavorisiert wie wie Vorjahres-Finalist Australien daheim gegenIndien. Wimbledon-Sieger Lleyton Hewitt plant schon, am Sonntag aneinem Wohltätigkeitsspiel im Australian Football teilzunehmen.Dagegen bangen die Briten gegen Thailand um den Klassenerhalt. GregRusedski hat verletzt abgesagt, Tim Henman schmerzt die Schulter.

Doch im Mittelpunkt steht der Klassiker im Stadion von RolandGarros, das 1928 extra für die erste Daviscup-TitelverteidigungFrankreichs gegen die USA gebaut wurde. Sechs Mal in Folge fand dortdas Finale mit den Tennis-Musketieren Henri Cochet, Jean Borotra undRené Lacoste statt. Ihre Nachfolger Arnaud Clément und SébastienGrosjean wohnen der Tradition folgend in einem Hotel in Versailles.

«Wir sind alle wahnsinnig aufgeregt, in Roland Garros zu spielen.Dort wird eine unglaubliche Atmosphäre herrschen», prophezeitClément. «Das ist mein Lieblingsplatz, um Tennis zu spielen. Es istwie ein Traum, auf dessen Erfüllung ich niemals zu hoffen gewagthätte», sagt der fürs Doppel eingeplante US-Routinier Todd Martinvoller Ehrfurcht. Es ist nach 20 Jahren Pause das 70. Daviscup-Heimspiel der Franzosen am Rande des Bois de Boulogne. 14 Gastspielegaben die USA bisher dort, kein einziges konnten sie gewinnen.

Diesmal sollen die Jungstars Andy Roddick und James Blake auf demSand im Einzel die Punkte gegen Clément und Grosjean erspielen - einschweres Unterfangen, obwohl Roddick bei den French Open im Vorjahrschon große Spiele gegen Michael Chang und Lleyton geliefert hat.Momentan ist der 20-Jährige aber mit sich nicht zufrieden. BeimTraining warf er einen Schläger wutentbrannt Richtung Tribüne, einenanderen zerbrach er und fluchte: «Warum habe ich nicht weiterBaseball gespielt?»