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Zugverkehr in Sachsen-Anhalt Darum stößt der Mega-Bahnstreik auf heftige Kritik

„Kunden in Geiselhaft“: Was Forscher vom 50-Stunden-Streik im Bahnverkehr halten und welche Folgen der Ausstand für die Wirtschaft haben wird.

Von Alexander Schierholz Aktualisiert: 11.05.2023, 20:42
Ab Sonntagabend wollen die Eisenbahner wieder streiken
Ab Sonntagabend wollen die Eisenbahner wieder streiken (Foto: dpa)

Halle/MZ - Der von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) angekündigte 50-Stunden-Warnstreik im Bahnverkehr ab Sonntagabend stößt bei Fahrgastvertretern und Wirtschaftsforschern auf heftige Kritik. Zwar hätten Gewerkschaften das Recht, ihre Forderungen mit Streiks zu untermauern, sagte der stellvertretende Leiter des Dresdner Ifo-Instituts, Joachim Ragnitz, der MZ. Der Ausstand treffe aber nicht die Bahn, „sondern diejenigen, die sie nutzen“. Ragnitz warf der EVG vor, die Kunden in Geiselhaft zu nehmen, um ihre Forderungen durchzusetzen. „Das ist perfide.“ Der Präsident des halleschen Instituts für Wirtschaftsforschung (IWH), Reint Gropp, wies darauf hin, dass die Tarifverhandlungen noch liefen und „nicht völlig verfahren“ seien: „Daher habe ich Zweifel, ob 50 Stunden Warnstreik gerechtfertigt sind.“