Dänemark Dänemark: Trendstadt im Kleinformat

Kopenhagen/dpa. - Was in Vesterbro passiert, ist ein Symbol für die Entwicklung ganzKopenhagens. Dänemarks Metropole hat sich zu einer kleinen «In-Stadt»gemausert. Die «Trendjünger» ziehen von Viertel zu Viertel. Galt vorkurzem noch das alternativ angehauchte Norrebro als erste Adresse zumWohnen und Ausgehen, so ist es jetzt angesagt, in den verwinkeltenStraßen Vesterbros zu leben - und vor allem zu feiern.
Nachwuchs-Designer finden in Vesterbro noch bezahlbare Ladenräume,gestylte Restaurants bieten hier Alternativen zu den traditionellenHotdog-Ständen. «Es hat sich hier in den vergangenen Monaten einregelrechter Wettstreit der Köche entwickelt», so Susanne Nielsen vomTourismusbüro Kopenhagen. Gekocht wird international, experimentellund meist - wie fast überall in Kopenhagen - auch ziemlich teuer.
Auch die Clubszene trifft sich in Vesterbro. Mit dem «Vega»verfügt das Viertel über ein Zentrum des Nachtlebens. Wer mit kleinemBudget anreist, sollte aber möglichst langsam trinken, denn dieGetränkepreise sind wesentlich höher als in Deutschland. Der zweitegroße Treffpunkt findet sich mit dem «Rust» in der Guldbergsgade inNorrebro: Über drei Stockwerke erstrecken sich Tanzflächen und Bars.
Norrebro gilt als Multikulti-Viertel Kopenhagens, in dem besondersviele Studenten leben. Mit seinen hohen Häusern und engen Straßenwirkt es an Regentagen leicht deprimierend. An sonnigen Tagen dagegenentfaltet Norrebro ganz eigene Reize, wenn sich die jungenKopenhagener in den Cafés auf dem St. Hans-Torv oder an den Ufern derkünstlichen Seen treffen, die das Viertel von der Innenstadt trennen.
Norrebro gilt auch als Paradies für Secondhand-Einkäufe. Von altenMöbeln über Schlaghosen bis zu Kitschartikeln ist alles zu haben. «InKopenhagen wurde traditionell schon immer viel mit Antiquitätengehandelt», sagt Susanne Nielsen. Lange habe man richtige Schnäppchenmachen können und etwa dänische Designermöbel aus den sechzigerJahren für wenig Geld bekommen. Diese Zeiten seien jedoch vorbei:Sammler und Händler hätten das Viertel als Jagdrevier entdeckt undkauften die kleinen und größeren Schätze systematisch auf.
Bleiben noch die Flohmärkte, die während des Sommers von Mai bisEnde September überall in der Stadt veranstaltet werden. Gestöbertund gefeilscht werden kann unter anderem samstags auf dem IsraelsPlads im nördlichen Innenstadtbereich oder freitags und samstags amGammel Strand unweit der Fußgängerzone. Wirklich billig gibt es aberauch hier nichts zu erstehen. Direkt am Kanal und an den vielen altenHäusern gelegen, wirkt dafür die Umgebung wie in einem Bilderbuch.
Nur ein paar Meter weiter beginnt in der Fußgängerzone Stroget dieschickste Einkaufsmeile der Stadt. Wer wirklich «hip» ist, gehtein Stück abseits in der Kronprinsensgade einkaufen. Zwischen denGeschäften finden sich auch zahlreiche Cafés. Wer hier einen gutenPlatz ergattert, kann sich dank des schick gekleideten Publikumseinen Blick in die aktuellen Modemagazine sparen.
Informationen: Dänisches Fremdenverkehrsamt, Glockengießerwall 2,20095 Hamburg (Tel.: 040/32 02 10, Fax: 040/54 76 10 26, E-Mail: [email protected]