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Computer-Spiele Computer-Spiele: «Empfohlen» ist nicht optimal

Von Heiko Haupt 14.04.2008, 14:28

Berlin/München/dpa. - In der Regelsind auf der Verpackung eines PC-Spieles zwei Anforderungsstufenangegeben: die «Minimalen Systemanforderungen» und die «EmpfohlenenSystemanforderungen». Diese unterscheiden sich oft gewaltig.

Zum Beispiel das Rollenspiel «The Witcher» von Atari: Dort wirdunter den minimalen Anforderungen angegeben, dass ein Computer miteinen Prozessor mit 2,4 Gigahertz (GHz) Taktfrequenz ausreicht.Außerdem sollte 1 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher vorhanden sein. Beiempfohlenen Voraussetzungen wird allerdings ein wesentlichleistungsfähigerer Rechner gefordert: Da soll es dann schon einMaschine mit Dual-Core-Prozessor und 2 GB Arbeitsspeicher sein.

Gerade Neueinsteiger im Bereich der digitalen Spiele dürften sichfragen, was der Heim-PC denn nun tatsächlich können muss. «DieMinimal-Anforderungen sind in der Regel so angegeben, dass das Spielirgendwie läuft», sagt Michael Trier, Chefredakteur der in Münchenerscheinenden Zeitschrift «Gamestar». Meist muss dann auf etwaigegrafische Spezialeffekte verzichtet werden.

«Wenn der Computer nur die Minimal-Anforderungen erfüllt, wirdauch die Bildschirmauflösung heruntergeschraubt, teils kann man nurim Fenstermodus spielen», ergänzt Axel Schmidt, Sprecher desPublishers Frogster in Berlin. Es geht bei diesen Minimal-Forderungennur darum, dass der Titel irgendwie gespielt werden kann.

«Es ist eine gängige Praxis, kleinere Kennzahlen anzugeben, um dieKunden nicht abzuschrecken», sagt Michael Trier. Die Fachleute ratendaher, sich eben nicht an den minimalen Anforderungen zu orientieren.Besser ist es, auf die empfohlenen Voraussetzungen zu schauen unddort zu überprüfen, ob der eigene Computer die entsprechendenMerkmale aufweist. «Bei den empfohlenen Voraussetzungen, ist davonauszugehen, dass das Spiel auf mittleren Einstellungen mit mittlererQualität läuft», sagt Olaf Wolters, Geschäftsführer desBundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) in Berlin.

Wer den nicht hat, dem hilft Geduld. Gerade im Hardware-Bereichgeht die Entwicklung bekanntlich schnell voran. Ein Computer, derheute noch zur Oberklasse zählt, ist womöglich schon in wenigenMonaten ein Durchschnitts-Gerät, das auch zu wesentlich günstigerenPreisen zu bekommen ist. «Man kann sagen, dass sich die Preise derHardware innerhalb eines Jahr etwa halbieren», so Michael Trier.Ähnlich sieht es mit den Spielen selbst aus, für die kurz nach demErscheinen meist noch Preise um 50 Euro verlangt werden.

Laut Michael Trier gibt es Top-Titel nach einem Jahr alssogenannte Budget-Version meist für die Hälfte. Für nicht so begehrteSpiele wird manchmal schon nach einem halben Jahr die Hälfteverlangt. Wer sich also etwas länger in Vorfreude übt, später dannden preisgünstigen Rechner und das herabgesetzte Spiel kauft, derbraucht dann tatsächlich nur noch kurz die Software zu installierenund kann in hoher Qualität den Wunschtitel spielen.