Champions League Champions League: Van-Gaal-Bekenntnis vor Endspiel
HAMBURG/DPA. - Zwei Tage vor der Jahreshauptversammlungam Freitag, bei der Manager Uli Hoeneß nach 30 Jahren insPräsident-Amt wechselt, brauchen die Münchner an diesem Mittwoch inder Königsklasse gegen Maccabi Haifa (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) schonSchützenhilfe von Girondins Bordeaux, um nicht schon vorzeitig dasAchtelfinale und rund 20 Millionen Euro Einnahme abschreiben zumüssen. «Wir haben keine gute Phase und stehen mit dem Rücken zurWand. Aber noch ist es nicht zu spät», sagte Nationalspieler PhilippLahm am Dienstag, einen Tag vor der Partie gegen Israels Meister.
Nur wenn Juventus Turin nicht bei der bereits qualifiziertenMannschaft von Bordeaux gewinnt, haben die machtlosen Münchnerüberhaupt noch Chancen auf ein Weiterkommen. Ansonsten droht wie vorzwei Jahren wieder eine Strafexpedition in Europas 2. Liga. Und dieStimmung bei der Jahreshauptversammlung, zu der sich nun dochMannschaft und Trainer angekündigt haben, würde das zweite Aus in derGruppenphase der Champions League nach 2002 zusätzlich trüben.
Hoeneß hätte sich gewünscht, «dass wir im Sommer Meistergeworden wären und jetzt als Tabellenführer den Stab übergebenkönnten». Aber wichtiger als die sportliche Situation sei diehervorragende wirtschaftliche Basis im Verein, betonte der Manager.Kurz vor der Stabübergabe in der Führung des Rekordmeisters bekanntensich Hoeneß und der scheidende Präsident Franz Beckenbauer klar zumkritisierten Coach Louis van Gaal. «Wir haben ihn geholt mit demguten Gewissen und Glauben, dass er der Richtige ist. Er hat imMoment die Form noch nicht so richtig gefunden. Er ist noch auf derSuche», sagte der «Kaiser» im Bayerischen Fernsehen.
Finden will van Gaal diese Form am Mittwoch. Sollte es wiedernicht glücken, weiß der 58-jährige Niederländer, das weitere Kritikauf ihn zukommt. «Wenn eine Spitzenmannschaft keine Leistung bringt,dann wird die Kritik persönlicher und stärker», räumte van Gaal ein.«Die einzige Methode ist, den Fokus auf das Spiel und auf meineSpieler zu richten. Das mache ich.»
Luca Toni Sich rückte sich selbst noch einmal in den Fokus,nachdem er vor zwei Wochen enttäuscht über seine Auswechslung in derHalbzeitpause die Münchner Arena verlassen hatte und mit einerGeldstrafe belegt worden war. «Ich würde gerne nach Italienzurückkehren, um die Tore zu schießen, die mich in dieNationalmannschaft zurückbringen», sagte der 32-Jährige. Initalienischen Medien zeigte er damit am Dienstag seine Wechselgelüsteund drückte sich überdies drastisch zum Verhältnis mit seinem Traineraus: «Seit vier Monaten habe ich Probleme mit ihm. Alles hat seineGrenzen. Unser Verhältnis ist so gut wie am Ende», betonte Toni. «Wirkönnen dieses Verhalten nicht verstehen und das haben wir schondeutlich gemacht», merkte van Gaal grundsätzlich an.
Toni fehlt am Mittwoch weiterhin verletzt, auf Franck Ribérywarten die Münchner ebenfalls schmerzlich. Die Ehefrau des Franzosen,der nach seinen Knieproblemen wieder auf dem Weg zurück in den Kaderist, hat sich mit der Schweinegrippe infiziert. Bislang hat sich derMittelfeldstar nicht angesteckt und soll noch in der Hinrunde wiederauflaufen. «Wenn Ribéry dabei war, hatte die Mannschaft ein anderesGesicht», sagte Beckenbauer am Montagabend im Bayerischen Fernsehen.Doch auch ohne seine Kreativkraft soll am Mittwoch gegen Haifaein Dreier her.