Champions League Champions League: Schalke erreicht ungefährdet Achtelfinale
Gelsenkirchen/dpa. - Der FC Schalke 04 hat sich von seiner Disco-Affäre nicht aus dem Takt bringen lassen und ist mit einem souveränen«Endspiel-Sieg» gegen Rosenborg Trondheim erstmals ins Achtelfinaleder Champions League gestürmt. Gerald Asamoah (12. Minute), Rafinha(19.) und Kevin Kuranyi (36.) erzielten am Dienstagabend die Tore zum3:1 (3:1)-Erfolg gegen Norwegens Rekordmeister und versetzten die 53951 Zuschauer in der ausverkauften Veltins Arena in Feierlaune. «Esist ein toller Erfolg für die Mannschaft und den Verein. Es istfantastisch, dass wir das geschafft haben. Wir sollten das einfachmal genießen. Wir waren immer in Aufbruchstimmung. Der Erfolg istunglaublich wichtig», sagte Trainer Mirko Slomka.
Im dritten Anlauf schaffte der deutsche Vizemeister den ersehntenSprung in die K.o.-Phase von Europas Fußball-Königsklasse und kann imkommenden Jahr weiter auf drei Hochzeiten tanzen. Yssouf Koné (23.)schoss den einzigen Treffer für Trondheim, das sich alsTabellendritter der Gruppe B hinter dem FC Chelsea und Schalke undvor dem FC Valencia immerhin noch für den UEFA-Pokal qualifizierte.
Auch ohne die nach ihrem Disco-Besuch kurzfristig suspendiertenMladen Krstajic und Ivan Rakitic dominierten die Schalker die Partieund vermieden im Gegensatz zu den Jahren 2001 und 2005 das Vorrunden-Aus. Nun winken den Schalkern nach dem Scheitern des VfB Stuttgartund von Werder Bremen als einzigem verbliebenen deutschen Champions-League-Vertreter weitere Einnahmen von mehr als zwölf Millionen Euro.«Das ist ein schöner Tag für uns. Das Achtelfinale war unser großesZiel. Die Mannschaft hat toll gespielt. Wir sollten froh sein», sagteManager Andreas Müller.
Die Vorzeichen für den Extra-Zahltag waren allerdings alles andereals günstig. Die Nachtschwärmer Krstajic und Rakitic hatte für Unruhegesorgt. Gemeinsam mit dem wegen einer Gelbsperre nichtspielberechtigten Jermaine Jones war das Duo in der Nacht zum Sonntagin einer Disco erwischt worden. «Das Verhalten ist absolutinakzeptabel. Wir haben klare Regeln aufgestellt. Diese wurden aufsMassivste gebrochen», sagte Slomka. Die Mannschaft feierte nach demSchlusspfiff mit Trikots von Krstajic und Raktic in den Händen vorder Fankurve. Manager Müller lobte diese Aktion und deutete an, dassbeide im nächsten Bundesliga-Spiel wieder mitwirken dürfen.
Während Dario Rodriguez für Krstajic in der Innenverteidigung zumEinsatz kam, ersetzte ausgerechnet der am Samstag in Frankfurt durchseinen Würgegriff unrühmlich aufgetretene Rotsünder Carlos GrossmülerRakitic in der zentralen Position. Der Uruguayer zeigte sich diesmalaber von seiner guten Seite und kurbelte das Schalke-Spielentscheidend an. Seine Freistoß-Flanke verwertete Asamoah imStrafraumgetümmel mit dem rechten Außenrist zur frühen Führung.
Das Tor gab den Schalkern Sicherheit. Gegen die schon seitmehreren Wochen in der nationalen Winterpause weilenden Norwegerkombinierten die Königsblauen nach Herzenslust. Nach einer Vorlagevon Kuranyi marschierte Rafinha in den Strafraum und vollendete zum2:0.
Unerklärlicherweise war die Schalker Herrlichkeit danach abruptbeendet. Plötzlich überließ S04 dem Gegner Ball und Raum und wurdebestraft. Einen Stellungsfehler des indisponierten Heiko Westermannnutzte Koné zum Anschlusstor. Entsprechend beruhigend wirkte dannKuranyis Treffer. Der Nationalstürmer schoss den Ball von derStrafraumgrenze zielsicher ins Tor. Nach Doppelpass mit Kuranyiverpasste Grossmüller (39.) wenig später aus kurzer Distanz dieChance zum vierten Tor.
In der zweiten Halbzeit ging Schalke kein Risiko mehr ein undverwaltete den Erfolg gegen die gerade in der Offensive harmlosenNorweger problemlos. Ein Versuch aus der Distanz von Steffen Iversen(59.) war der einzige Schuss auf das Schalke-Tor. Die Königsblauenstellten ihre Offensivbemühungen auf Sparflamme. Grossmüller (79.)hatte noch die beste Chance, verzog aber aus aussichtsreicherPosition. In der Schlussphase gab Lewan Kobiaschwili nach zweieinhalbMonaten Verletzungspause sein Comeback.