Champions League Champions League: Hamburger SV verpasst den Achtungserfolg

London/dpa. - BeimVorjahresfinalisten um deren deutschen Torwart Jens Lehmann musstensich die Hanseaten am Dienstagabend trotz couragierter Leistung mit1:3 (1:0) geschlagen geben und kassierten die fünfte Niederlage imfünften Spiel in Europas Fußball-Königsklasse. Rafael van der Vaart(4. Minute) erzielte vor 60 000 Zuschauern in London das letztlichnutzlose Führungstor für die als Vorrundenschlusslicht feststehendenHamburger, die dank einer deutlichen Leistungssteigerung trotz dererneuten Pleite ein wenig Selbstvertrauen für den Abstiegskampf inder Bundesliga mit dem Spiel am Samstag gegen Rekordmeister FC BayernMünchen tanken konnten.
Robin van Persie (52.), Emmanuel Eboue (83.) und Julio Baptista(88.) schafften für Arsenal noch die Wende und verhinderten somit denzur Halbzeit noch möglich scheinenden zweiten Pflichtspielsieg derHamburger in dieser Spielzeit überhaupt. Während sich der HSV am 6.Dezember im Heimspiel gegen ZSKA Moskau definitiv aus der ChampionsLeague verabschiedet, kommt es für Lehmann und Kollegen zum«Endspiel» beim FC Porto, bei dem sie ohne ihren gelbgesperrtenStürmerstar Thierry Henry auskommen müssen. Ein Unentschieden bringtdie «Gunners» sicher in die nächste Runde.
HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer hatte sich unmittelbar vorder Partie nochmals schützend vor Doll gestellt und sich massiv gegeneine Meldung über die angeblich bevorstehende Trennung vom Trainerverwahrt. «Das entbehrt jeder Grundlage», sagte er dem TV-Sender«Premiere». Die Mannschaft setzte kurz nach dem Anpfiff ein Zeichen.Rafael van der Vaart platzierte einen herrlichen Schuss aus knapp 25Metern unhaltbar für den von einer Grippe genesenen NationaltorwartLehmann im Torwinkel, steuerte bei seinem Jubel demonstrativ auf Dollzu und fiel dem Trainer um den Hals.
Die frühe Führung passte perfekt ins HSV-Konzept. Mit BoubacarSanogo als einziger Spitze und dahinter fünf Spielern in einemkompakten Mittelfeld sollte das gefürchtete Flachpassspiel vonArsenal konsequent unterbunden werden. Und die Rechnung ging zunächstauf. Zwar dominierten die Londoner wie erwartet das Spiel, doch durchEinsatzwillen und taktischer Disziplin blieb die befürchteteÜbermacht der «Gunners» aus.
Glück hatten die Hamburger bei einer feinen Einzelaktion vonAlexander Hleb (13.). Der frühe Stuttgarter dribbelte gekonnt in denStrafraum, sein anschließender Schuss landete aber an der Latte.Henry (20.) verpasste eine Flanke knapp. Mehdi Mahdavikia musste beieiner Chance von van Persie (36.) kurz vor der Linie retten - mehrhatte Arsenal nicht zu bieten. Kurz vor der Halbzeit gab es einenkleinen Rückschlag für den HSV: Mahdavikia musste mit einerKnöchelblessur das Feld verlassen.
Im zweiten Abschnitt verstärkte Arsenal seine Bemühungen und wurdeschnell belohnt. Van Persie überlief den nicht nur in dieser Szeneschwachen Timothee Atouba und schob unhaltbar für HSV-SchlussmannStefan Wächter ein. Der HSV ließ sich durch das Gegentor nichtentmutigen und blieb bei seinem Konzept und machte die Räume eng.Cesc Fabregas (76.) überraschte die Abwehr noch mit einem Traumschussaus mehr als 30 Metern an die Latte. Als die Kräfte beim HSV danndoch noch schwanden sorgten Eboue (83.) und Baptista (88.) mit ihrenspäten Treffern für den auf Grund der Übermacht in der zweiten Hälftenicht ganz unverdienten Sieg der Hausherren.