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Champions League Champions League: Geisterspiel für Atletico

20.11.2008, 16:03
Schalke gegen Atletico Madrid. (FOTO: DPA)
Schalke gegen Atletico Madrid. (FOTO: DPA) dpa

Lausanne/Madrid/dpa. - Atlético Madrid muss sein Champions-League-Spiel gegen PSV Eindhoven am kommenden Mittwoch vor leerenRängen austragen. Dies entschied der Internationale SportgerichtshofCAS am Donnerstag aufgrund der Ausschreitungen beim Atlético-Heimspiel am 1. Oktober gegen Olympique Marseille (2:1). Das Gerichtin Lausanne wies einen Einspruch des spanischen Erstligisten gegeneine Entscheidung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) teilweisezurück.

Allerdings halbierte der CAS die von der UEFA verhängte Geldstrafefür den Verein von ursprünglich 150 000 auf 75 000 Euro. Der Verbandhatte Atlético noch zu einem zweiten «Geisterspiel» verurteilt, dieseStrafe aber zur Bewährung ausgesetzt. Der CAS hob dieBewährungsstrafe jedoch auf.

«Wir hatten auf einen Freispruch gehofft, aber wir werden dasUrteil des CAS nicht in Zweifel ziehen», sagte Atlético-PräsidentEnrique Cerezo. «Von rassistischen und fremdenfeindlichenVorkommnissen, die man uns zur Last gelegt hatte, wurden wirfreigesprochen. Die gegen uns verhängte Strafe geht darauf zurück,dass die Koordination zwischen der Polizei und unseremSicherheitsdienst mangelhaft war.»

Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass es imMadrider Vicente-Calderón-Stadion schwere Sicherheitsmängel gegebenhabe, die den Ausbruch von Fan-Ausschreitungen ermöglicht hätten. DerVorwurf der UEFA, wonach es bei der Partie Atlético gegen Marseilleauch zu rassistischen Zwischenfälle gekommen sei, habe jedoch nichteindeutig bewiesen werden können.

Atlético war von der UEFA in erster Instanz zu einer Stadionsperrefür zwei Spiele verurteilt worden. Dies löste in Spanien eine Welleder Empörung aus. Teile der spanischen Presse vermuteten gar, derfranzösische UEFA-Präsident Michel Platini habe aufgrund seinerSympathien für Marseille bei der Entscheidung eine Rolle gespielt. ImBerufungsverfahren reduzierte die UEFA die Strafe für den neunmaligenspanischen Meister. Atlético gab sich damit aber nicht zufrieden undzog vor den CAS.