1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Champions League: Champions League: Chelsea sieht sich gegen Barcelona nur als Außenseiter

Champions League Champions League: Chelsea sieht sich gegen Barcelona nur als Außenseiter

Von Mike Lukanz 17.04.2012, 16:52

Berlin/Barcelona/dapd. - Lionel Messi sei «nichtaufzuhalten», sagte Ex-Barca und Ex-Chelsea-Spieler Emmanuel Petit,Frank Lampard gab zu, dass er das Niveau, das Messi in sein Spielgebracht hat, «noch nie gesehen habe.» Die renommierte englischeTageszeitung «Daily Telegraph» adelt die Mannschaft von TrainerJosep Guardiola gar als ein Team, das «eine demokratische Revolutionim Sport» angedeutet habe.

Chelsea, so scheint es, ist nach einer durchwachsenen Saisondankbar, sich in der Vorschlussrunde der Champions League überhauptmit den Besten messen zu dürfen. Ein Duell mit dem erfolgreichstenTeam der vergangenen Jahre ist die eigentliche Adelung. Das magTaktik sein, die übliche Tiefstapelei der Gegner Barcelonas. DieKatalanen wissen, dass sie an der Stamford Bridge nicht imVorübergehen gewinnen, Chelsea hat unter Neu-Trainer Roberto diMatteo Aufwind bekommen, mit der Meisterschaft in der Premier Leaguehaben die «Blues» bereits seit Monaten nichts mehr zu tun. Aktuellbeträgt der Rückstand auf Tabellenführer Manchester United 25Punkte.

Zwtl.: «Die Chancen stehen 50:50»

Die Champions League als heilendes Pflaster einer tiefensportlichen Wunde, die in West-London dem Portugiesen AndreVillas-Boas zuvor das Amt kostete. Zuletzt duellierten sich dieTeams 2009, ebenfalls im Halbfinale; Barca setzte sich denkbar knappund nur aufgrund der Auswärtstor-Regelung durch. «Die Chancen stehen50:50, in zwei Spielen ist alles möglich», übt sich ChelseasStürmerstar Didier Drogba in Optimismus.

Gewohnt uneitel ist die Reaktion aus Barcelona. Andres Iniestasprach von einem «schweren Spiel», das sie erwartet, und dass dieAtmosphäre alles noch multiplizieren werde. Sie kokettieren nichtmit ihrer Stärke oder Favoritenrolle, sie adaptieren das inDeutschland von Jürgen Klopp oder Lucien Favre schon perfektionierte«Von-Spiel-zu-Spiel»-Denken. «Wenn wir an etwas anderes als Chelseadenken, wäre das ein großer Fehler», warnte Iniesta.

Der «Blaugrana» wurde noch vor wenigen Wochen attestiert, nachall den Titeln der vergangenen Jahre satt zu sein, in der PrimeraDivision betrug der Abstand zum ewigen und einzigen Rivalen RealMadrid zwischenzeitlich zehn Punkte. Doch wenn Barca im nächstenClasico am Samstag die Königlichen im Camp Nou empfängt und erneutschlägt, fehlt nur noch ein Zähler. Die direkten Duelle gegen Realhaben sie einmal mehr für sich entschieden. Ganz so, als ob man denHauptstädtern zeigt: Wenn wir wollen, können wir.

Und so könnte Barcas Saison zu einer weiteren goldenen werden,der Hunger scheint noch lange nicht gestillt. Finale im spanischenPokal, in der Meisterschaft Real wieder in Schlagdistanz, in derChampions League nur noch einen Schritt vom Finale in Münchenentfernt. Und in dem könnte Real Madrid mit Jose Mourinho warten. Zuviel Respekt und Demut sollten sie dann nicht erwarten.