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Caritas-Wohn- und Förderstätte Caritas-Wohn- und Förderstätte: In einstiger Schule wird nun getöpfert

Von Iris Richter 21.03.2001, 17:42

Krauschwitz/MZ. - Stolz zeigen Heiko Etzold und Thomas Schneidewind an die frisch gestrichene, leuchtend gelbe Decke der Kunstwerkstatt in der ehemaligen Dorfschule in Krauschwitz. "Die haben wir gestrichen, war gar nicht so einfach", erzählen die jungen Männer, die in der Caritas-Wohn- und Förderstätte in Schelkau zu Hause sind. Die beiden gehören zu den sechs Bewohnern der Einrichtung, die in Krauschwitz tüchtig mit Hand angelegt und beim Schachten, Malern oder Möbel zusammenbauen geholfen haben. Seit Jahresbeginn funktioniert die Caritas-Einrichtung das einstige Schulgebäude, das Ende vergangenen Jahres erworben wurde, für ihre Zwecke um.

Am Mittwoch nun wurden die Früchte der Arbeit geerntet und die neue Förderwerkstatt mit einer kleinen Feier übergeben. Liebevoll hatten Mitarbeiter und Bewohner in Schelkau für diesen Anlass Kuchen gebacken, den man sich schmecken ließ. "Wir haben hier in Krauschwitz natürlich mehr Platz und damit mehr Raum für Therapien in Schelkau, können zudem bei der Tagesbetreuung der Behinderten Wohn- und Arbeitsbereich trennen", erklärt die Leiterin der Wohn- und Förderstätte Brigitte McManama. Und auch die beiden Verantwortlichen - für die Kunstwerkstatt An drea Meier und die Töpferwerkstatt Anke Keller - freuen sich über das größere Platzangebot in den neuen Räumen.

"In der Töpferei können wir jetzt sogar eine Töpferscheibe stellen", meint Anke Keller und demon striert die neue Errungenschaft gleich dem Publikum. Auch so mancher Bewohner versuchte an der neuen Scheibe sein Glück oder er griff zu Farbe und Pinsel, um ein wenig zu zeichnen. "Morgen beginnt hier für uns der normale Betrieb. Zwei Gruppen mit jeweils acht Behinderten werden sich dann hier beschäftigen", berichtet Andrea Meier. Auch wenn es für die Behinderten erst einmal eine Umstellung sei, schon alleine des Transportes von Schelkau nach Krauschwitz wegen, wolle man schnell zum gewohnten Tagesablauf finden.

Rund 50 000 Mark hat die Schelkauer Caritas-Einrichtung in den Umbau der Krauschwitzer Schule investiert. "Dadurch, dass Bewohner mit Hand anlegten, konnten wir zusätzlich etwa 30 000 Mark sparen, aber es gibt natürlich auch noch viel zu tun", macht Brigitte McManama deutlich. Da ist der Hof zu befestigen, der durch die notwendigen Schachtarbeiten gelitten hat. Da will man aber auch in einem zweiten Bauabschnitt im Obergeschoss Räumlichkeiten für eine separate Wohngruppe schaffen.

Hier sollen dann jene Schelkauer Bewohner mit leichten Behinderungen ein Zuhause finden, die auch hier beim Bau mitgeholfen haben. Dadurch will man ihnen zu mehr Selbstständigkeit verhelfen. "Was uns noch fehlt, ist ein kleiner Brennofen, um die Töpferwaren unserer Werkstatt gleich vor Ort zu brennen, damit beim Transport nicht so viel kaputt geht", hofft Frau McManama auf Sponsoren.