Burma VJ
Hamburg/dpa. - Die buddhistischen Protestmärsche im asiatischen Staat Birma von 2007 sind längst blutig niedergeschlagen worden. Das Militärregime hat das Land unter Kontrolle.
Keiner wagt es, sich erneut gegen die Junta aufzulehnen. Arte erinnert in zwei Filmen an diesem Dienstag an den friedlichen Aufstand der Mönche gegen die Unterdrückungsapparatur der Machthaber. Zunächst dokumentiert um 20.15 Uhr der Regisseur Anders Østergaard im Film «Burma VJ» die dramatischen Ereignisse vom September 2007.
Der Däne Østergaard zeigt das Material von Undercover- Videojournalisten, genannt VJs, die den Alltag ihres Landes mit kleinen Handy- Kameras filmen, obwohl sie dafür Folter und lebenslange Haft riskieren. Diese Birmanen sorgen dafür, dass die Informationen über ihr Land nach außen dringen. Nichts kann sie davon abhalten, ihre Reportagen auf den Straßen der Verwaltungs-Hauptstadt Rangun zu drehen. Ihre Aufnahmen werden aus dem Land geschmuggelt und dann über Satellit wieder nach Birma ausgestrahlt sowie internationalen Medien zur freien Verwendung angeboten.
Der 27-jährige Joshua wird als einer dieser Videoreporter vorgestellt. Als ausländische Fernsehteams plötzlich aus dem Land gewiesen wurden, war es an Joshua und seinen Mitstreitern, die Revolution auf den Bildschirmen der Welt weiterhin erscheinen zu lassen und die Lebensumstände der Birmanen öffentlich zu machen. Einzelne Clips der jungen VJs gingen um die ganze Welt. Für Østergaards Werk, das in der Kategorie Dokumentarfilm für einen Oscar nominiert ist, wurde eine Vielzahl dieser Aufnahmen zusammengesetzt, so dass größere Zusammenhänge erkennbar werden.
Der zweite Beitrag des Abends um 21.40 Uhr beschäftigt sich mit der Dissidentin Aung San Suu Kyi - Sie ist eine der berühmtesten Figuren des gewaltfreien Freiheitskampfes im heutigen Myanmar. 15 Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Haft. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der 1945 geborenen Friedensnobelpreisträgerin und gibt dabei ihren Appell an die Völkergemeinschaft weiter: «Bitte nutzt eure Freiheit und tretet für unsere ein!»